10 Milliarden Euro müssen wir jedes Jahr mehr für Strom abdrücken, nur weil viele Haushaltsgeräte mehr verbrauchen als angegeben. Gegenwehr ist leider schwer - aber mit diesen drei Fakten kennst du immerhin ein paar wichtige Haken.
Fakt 1: A+++ ist nicht unbedingt am sparsamsten
Wenn meine Waschmaschine die Energieeffizienzklasse A+++ hat, ist sie sparsamer als ein Gerät mit A++ - logisch, oder? Stimmt nur leider nicht unbedingt. Denn die Labelklasse bezieht sich nur auf ein Waschprogramm, das bei den meisten Herstellern eco- oder Sparprogramm heißt und in puncto Sauberkeit selten an die anderen Programme ranreicht. Deshalb waschen wir auch meist mit den anderen Waschprogrammen - und dabei kann es durchaus sein, dass eine A++-Maschine weniger Strom verbraucht als das besser eingestufte Gerät.
Fakt 2: Energiesparen beim Fernsehen - geht das ?
Grundsätzlich ja, denn viele moderne Fernseher haben eine eco- oder Energiespareinstellung. In diesem Modus wird die Helligkeit runtergedimmt, was allerdings auch echt zum Problem werden kann, wenn das Bild so dunkel wird, dass man kaum noch etwas darauf erkennen kann. In diesem Fall nicht die Helligkeit hochregeln - sondern im Menü den Energiesparmodus abschalten.
Fakt 3: Leere Versprechen bei Staubsaugern
Eine gute Energieklasse bedeutet für jeden Hersteller bares Geld, denn natürlich achten die meisten von uns beim Kauf auf das bunte Energielabel. Der SWR-Marktcheck hat aufgedeckt, wie manche Staubsauger-Hersteller tricksen: Da wird etwa mit speziellen Düsen und vor allem mit leerem Beutel gemessen - was automatisch den Stromverbrauch senkt und die Saugleistung erhöht.
3 einfache Stromspar-Tipps
Wenn du wirklich Strom sparen willst, bist du mit diesen drei simplen Tipps schon mal ganz vorne dabei:
1. Tipp: 100 Euro für "Stecker raus"
Stereoanlage, Fernseher, Fön, Kaffeemaschine, Lampen - alle Elektrogeräte, die eingesteckt sind, verbrauchen Strom. Nicht viel, aber übers Jahr kommen da gut und gerne 100 Euro für den stand-by-Betrieb zusammen. Alternative: Stecker raus oder Steckdosenleisten verwenden.
2. Tipp: Ist die Butter fest, zahlst du zu viel
Ein Fünftel unserer Stromkosten gehen auf das Konto des Kühlschranks. Und der ist bei den meisten von uns zu kalt eingestellt. Dabei genügen 7 Grad vollkommen, um alle Lebensmittel sicher zu lagern. Erkennen kann man die richtige Temperatur übrigens daran, dass die Butter nicht fest, sondern schön streichzart ist.
Infos zum richtigen Umgang mit deinem Kühlschrank bei utopia.de
3. Tipp: Vor dem Kauf Tests anschauen
Die Energie-Effizienzlabel vergeben die Hersteller für ihre Geräte selbst. Natürlich müssen die Tests nach bestimmten Vorschriften durchgeführt werden (s. Ökodesignrichtlinie der Europäischen Union), aber es gibt keine "offizielle", unabhängige Kontrolle. Verbraucherschützer oder auch die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (Grüne) fordern deshalb zwar ein Zulassungsverfahren, das nicht auf Herstellerangaben beruht - aber so lange die EU keine Notwendigkeit dafür sieht, stehen die Chancen schlecht.
Ergo hilft nur eines: Vor dem Kauf eines Haushaltsgeräts nach Tests suchen, wie etwa von der Stiftung Warentest.