Am Wochenende hat die Polizei auf der A3 bei Erlangen erneut einen illegalen Welpentransport gestoppt. Bei der Kontrolle fand sie 42 Welpen ohne Papiere und Impfungen. Die Jüngsten sind gerade mal vier bis fünf Wochen alt.
Die Labradore, Beagle, Möpse und Bordeaux Doggen sollten von Tschechien nach Belgien gebracht werden und waren in viel zu kleinen Geflügeltransportboxen ohne Futter und Wasser untergebracht. Sie wurden von einem tschechischen Tierarzt in einem Kombi transportiert. Der 59-Jährige bekam eine Anzeige wegen mehrerer Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.
Momentan sind die Welpen ziemlich geschafft von den Strapazen. Eine erste tierärztliche Untersuchung hat gezeigt, dass sie teilweise unter Parasiten, Augenausfluss, entzündeten Ohren und Durchfall leiden. Konkretere Angaben können erst nach der Auswertung der Laborergebnisse gemacht werden. Die Leiterin des Nürnberger Tierheims, Tanja Schnabel, wagt noch keine Prognose, ob alle Welpen durchkommen werden. Denn zu oft habe sie es schon erlebt, dass es den Tieren anfangs halbwegs gut ging, da sie für den illegalen Tiertransport fit gespritzt worden waren. Doch nach ein paar Tagen ging es den Tieren dann oft gesundheitlich sehr schlecht.
Tierfreunde fordern härtere Strafen
Auch im Internet ruft das Schicksal der Welpen große Anteilnahme hervor. Bis zum Abend wurde der Facebook-Eintrag des Nürnberger Tierheims mit den Fotos der geretteten Welpen rund 9.000 Mal geteilt und über 800 Mal kommentiert. Darin fordern Tierfreunde härtere Strafen für das kriminelle Vorgehen der Tierhändler. Sie äußern aber auch viel Unverständnis darüber, dass es bei aller Aufklärung immer noch Menschen gibt, die zu junge Welpen von dubiosen Händlern kaufen, anstatt sich genau anzusehen, woher die Tiere kommen.
Ermittlungen gegen Fahrer
Bei diesem illegalen Tiertransport, den die Polizei Mittelfranken in der Nacht zum Sonntag (07.05.17) auf der A3 bei Erlangen stoppte, saß ein tschechischer Tierarzt am Steuer. Er hatte die Tiere ohne Wasser und Futter in engen Geflügelboxen zusammengepfercht, um sie von Tschechien nach Belgien zu transportieren und dort für eine Menge Geld zu verkaufen. Der Tierarzt bekommt eine Anzeige wegen mehrerer Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Denn die Welpen sind nicht geimpft, tragen keine Chips und haben keine Papiere. Teilweise sind sie erst vier bis fünf Wochen alt und müssten noch dringend bei ihrer Mutter bleiben.
Quelle: BR24/Ulrike Nikola
[Sendung: BAYERN 3 Update]
Ihr Browser unterstützt leider kein HTML5-Video