Stefan Schick aus Oberbayern lebt für die Freiwillige Feuerwehr. Das geht so weit, dass er mit seiner Familie sogar in die Wohnung über dem Feuerwehrhaus einzieht. Damit ist er immer der Schnellste am Einsatzort. Als am 17. Januar ein Notruf reinkommt, fährt er natürlich auch als erster los. Doch auf dem Weg zum Einsatz verunglückt er. Plötzlich ist nichts mehr wie vorher.
Kurz nachdem ihr Mann losgefahren ist, bekommt Stefans Frau Diana mit, dass schon wieder ein Notfall reinkommt. Sie hat eine Vorahnung. Die Jungs von der Feuerwehr sind noch nicht im Auto, als Diana ihnen zuruft: “Beeilt euch, das ist der Stefan.” Am Unglücksort dann die Gewissheit: Seine besten Freunde müssen Stefan aus dem Auto schneiden.
Wir kennen den Stefan seit der Schulzeit. Nicht jeder, der so einen Dienst machen muss weiß, dass man vielleicht irgendwann mal einen Bekannten retten oder befreien muss. Das ist brutal.” Franz, Freiwillige Feuerwehr Mehring
Was ist passiert? Auf dem Weg zum Einsatzort überholt Stefan ein anderes Auto. Dabei erwischt ihn eine Windböe und fegt ihn regelrecht von der Straße. Er überschlägt sich und landet in einer Böschung. Im verbeulten Auto merkt er schon, dass mit seinen Beinen etwas nicht stimmt. Er selbst setzt noch den Notruf ab. Nachdem seine Freunde ihn befreit haben, wird er sofort ins Klinikum gebracht und operiert. Am vierten Tag auf der Intensivstation fällt ihm auf, dass er seine Beine gar nicht mehr bewegen kann. Der Arzt untersucht ihn und es stellt sich raus: Stefan ist querschnittsgelähmt.
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Stefan war verzweifelt. Er wollte nicht mehr. Wenn er früher zusammen mit seiner Frau Diana Sendungen über Rollstuhlfahrer sah, sagte er immer, dass er das nicht könnte. Diana besucht ihn im Krankenhaus. Stefan sagt ihr, wenn er im Auto gestorben wäre, wäre es besser für alle. Doch das sieht Diana ganz anders.
Der Einzige, der keine Probleme mehr hätte, bist du.’ Das hat mich zum Denken gebracht.”
Von da an ist alles anders. Stefan kämpft sich zurück ins Leben und trainiert, damit er wieder so selbstständig wie möglich sein kann. Seine Freunde von der Feuerwehr unterstützen ihn dabei. Sie bauen eine Rampe vor die Tür, damit Stefan hinein kommt. Jetzt ist er zwar nicht mehr der Erste am Einsatzort. Aber er übernimmt die Dokumentation, ist weiterhin Gerätewart und Ausbilder. Ohne seine Familie und die Kollegen von der Feuerwehr hätte Stefan wahrscheinlich aufgegeben. Doch durch ihren Rückhalt kämpft er härter als je zuvor.
Ich habe immer noch das Ziel, dass ich laufe. Die Chancen stehen nicht gut, das haben sie mir im Krankenhaus gesagt. Aber die Chancen liegen bei einem Prozent und ein Prozent ist besser als nichts."