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Kaiserschmarrn und Strammer Max - wieso heißt unser Essen so komisch?

Bild: picture-alliance/dpa, unsplash.com, Montage: BAYERN 3

Kaiserschmarrn, Strammer Max, Armer Ritter. Es gibt einige Gerichte, unter denen man sich nicht gleich was vorstellen könnte - hätte man sie nicht schon zigfach gegessen. Trotzdem ist es ja durchaus interessant zu wissen, woher die Namen kommen.

Kaiserschmarrn und Strammer Max

Um den Kaiserschmarrn ranken sich viele Legenden - und mit hundertprozentiger Sicherheit wird wohl keiner mehr sagen können, wie er zu seinem Namen kam. Aber die Geschichten ähneln sich, und man kann sagen, dass es in etwa so gewesen sein könnte: Ein Koch entwarf das Rezept für Sissi, die junge Kaiserin. Drum sollte das Gericht ursprünglich auch Kaiserinschmarrn heißen. Weil Sissi aber peinlich auf ihre Figur achtete, hielt sie der Verlockung Stand und verschmähte den Schmarrn. Ihr Gemahl soll dann für sie eingesprungen sein - und schon sind wir beim Kaiserschmarrn. 

Der "Stramme Max" ist schnell erklärt: Strammer Max war ein Begriff für das erigierte männliche Glied (noch heute sagen manche Kinder ja Pipimax). Dieser Begriff wurde dann einfach auf das Gericht übertragen, denn Brot, Schinken und Eier geben Kraft - auch sexuell :-)

Der Erfinder des Toast Hawaii

Nein, ein Hawaiianer hat mit dem berühmten Schinken-Ananas-Schmelzkäse-Toast nichts zu tun. Erfinder ist ein Deutscher: der erste deutsche Fernsehkoch Clemens Wilmenrod. "Clemens Wilmenrod bittet zu Tisch" heißt seine Sendung damals. Sie geht wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg auf Sendung. Die Deutschen haben Sehnsucht nach Wohlstand und nach der großen weiten Welt. Hawaii klingt da großartig, und der Toast kommt großartig an. Ob Wilmenrod tatsächlich der erste war und diese Kombi wirklich selbst kreiert hat, ist nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Möglicherweise gab es ein ähnliches Rezept bereits in den USA. Aber wir glauben ihm mal seine Version :-)

Pfirsich Melba und der arme Ritter

Das Gericht "Armer Ritter" war wohl tatsächlich ein Essen für arme Landsknechte - ob es deshalb so heißt lässt sich aber nicht mehr hundertprozentig nachvollziehen. Außerdem ist hier spannend, dass der "Arme Ritter" in anderen Ländern Namen hat, die überhaupt nichts über die Geschichte des Gerichts aussagen. So sagen die Amerikaner "French Toast" und die Franzosen "Pain perdu".

Konkreter wird's da beim Pfirsich Melba. Den hat der Meisterkoch Auguste Escoffier einer Operndiva gewidmet. Und die hieß: Nellie Melba.

Kurzzusammenfassung

Manche Gerichte haben Namen, bei denen nicht sofort klar ist, woher sie kommen. Strammer Max zum Beispiel, oder der Kaiserschmarrn. Und es lässt sich nicht immer herausfinden, wie die Namen ursprünglich entstanden sind. Aber es gibt zumindest ein paar sehr schöne Geschichten.