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Das Datenleck und seine Folgen: 3 Dinge, die du wissen musst!

PanamaPapers; dpa/ picture alliance

Ein gigantisches Netz von Briefkastenfirmen. Darin verwickelt: Drogenbosse, Waffenschmuggler - aber auch hochrangige Politiker und Sportler. Quelle sind die sogenannten PanamaPapers, detaillierte Unterlagen einer großen Anwaltskanzlei mit Sitz in Panama. 3 Dinge, die du darüber wissen musst. 

Was ist eine Briefkastenfirma?

So bezeichnet man ein Unternehmen, das an seinem Hauptsitz nur eine Postadresse angemeldet hat - also einen Briefkasten stehen hat. Das eigentliche Unternehmen mit Verwaltung und Geschäftsführung befindet sich an einem anderen Ort. Eine Briefkastenfirma wird typischerweise von einem Schein-Geschäftsführer geleitet, der rechtlich nach außen als Chef auftritt. De facto setzt er aber nur das um, was der eigentliche Boss - der selbst unerkannt bleiben möchte - ihm aufträgt. Die meisten Briefkastenfirmen haben ihren Sitz in Ländern mit eher laxen Steuergesetzen ("Steuer-Oasen"), wie etwa in Panama, auf den Malediven oder den britischen Jungferninseln - und das gilt unter Experten als Anzeichen dafür, dass hier verbotene Machenschaften ablaufen könnten.

Sind Briefkastenfirmen illegal?

Die Gründung von Briefkastenfirmen allein ist nicht illegal, genauso wenig wie für sich genommen die Anonymisierung von Geld (i.e. den Besitzer unkenntlich zu machen). Aber:

Man hat gelernt, dass diejenigen, die ihr Geld verbergen, auch oft etwas zu verbergen haben. (…) Nicht alles ist illegal - aber: Das System der Briefkastenfirmen ist für Missbrauch ungeheuer geeignet.
(Georg Mascolo, Leiter des Rechercheverbunds von NDR, WDR und SZ)

Illegal wird es dann, wenn die Briefkastenfirma ihrem Kunden, dem eigentlichen Besitzer, dabei hilft, Steuern zu hinterziehen: Das funktioniert etwa über Konten unter fremdem Namen oder ein Netz von (durch Strohmänner verwalteten) Stiftungen, in die der Kunde einzahlt und dabei die eigentliche Herkunft seines Geldes verschleiert. 

Was genau ist eigentlich Mossack Fonseca?

Mossack Fonseca ist ein Teil einer ganzen Industrie, die es reichen und mächtigen Menschen ermöglicht, ihren Besitz in Briefkastenfirmen auf der ganzen Welt zu verstecken. Die Anwaltskanzlei mit Sitz in Panama hat sich darauf spezialisiert, solche Firmen zu gründen, zu verwalten - und zu verkaufen. Dabei arbeitet sie mit Banken, Rechtsanwälten und Finanzberatern zusammen. Als Chef einer dieser typischen Briefkastenfirma ist nicht der eigentlich Kunde (der seine Vermögensverhältnisse verschleiern möchte) eingetragen, sondern irgendeine Privatperson, die die Kanzlei dafür eingekauft hat und bezahlt. Durch das Datenleck sind jetzt die Unterlagen von rund 214.000 Briefkastenfirmen aufgetaucht. Zu ihren Besitzern gehören Drogenhändler, Waffenschmuggler und andere Kriminelle, aber auch Politiker, wie etwa der isländische Premierminister, die Präsidenten von Argentinien und der Ukraine sowie enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin. 

So nutzen Kunden von Mossack Foseca Briefkastenfirmen

Ausführliche Infos zu den PanamaPapers, gibt's bei den Kollegen von tagesschau.de