Tachostand, Kratzer & Unfallwagen

Autokauf: So erkennst du miese Tricks!

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Fast bei jedem dritten Gebrauchtwagen, der in Deutschland verkauft wird, ist am Tacho gedreht worden! Das hat der TÜV Rheinland festgestellt. Welche Tricks unseriöse Händler einsetzen - und wie du ihnen ein Schnippchen schlägst ...

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Der Trick mit dem Tacho: Die Geräte gibt's im Internet zu kaufen und technisch ist kaum Know-How nötig, um den Tachostand eines Autos zu manipulieren. Das passiert bei rund 30 Prozent aller in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen, sagt der TÜV Rheinland. Fies und gefährlich, denn: Wer so ein Auto kauft, wird abgezockt und riskiert möglicherweise sein Leben - weil wichtige Checks am Auto nicht rechtzeitig durchgeführt werden können, wenn man den wahren Tachostand nicht kennt. Aber meist kann man der Manipulation auf die Schliche kommen - denn ...

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... auf dem Bericht der Hauptuntersuchung oder auf Reparatur- oder Inspektionsrechnungen wird im Normalfall der Kilometerstand notiert. Kann ein Verkäufer diese Dokumente lückenlos nachweisen, kannst du relativ sicher sein, dass hier alles ok ist. Außerdem hör' unbedingt auf dein Bauchgefühl: Passt der aktuelle Kilometerstand des Autos zu seinem Zustand? Also zu den Abnutzungsspuren auf dem Lenkrad, den Pedalen oder den Sitzen?

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Trick: Verkauf über Dritte. Wenn's an den Kaufvertrag geht: Genau hinschauen, mit wem du den Vertrag abschließt. Unseriöse Händler verkaufen ihre Autos gerne mal "für einen Freund" oder "für einen anderen Kunden". Die sind nur Strohmänner, stehen aber als Verkäufer in deinem Vertrag. Der Trick dabei: Privatpersonen können beim Verkauf die sogenannte Sachmängelhaftung ausschließen. Geht also zum Beispiel zwei Monate nach dem Kauf der Motor kaputt, musst du den Schaden selbst tragen. Der Händler ist fein raus.

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Der Trick mit dem Unfallfahrzeug. Ein Dauerbrenner unter den fiesen Nummern: Unfallautos herrichten und weiterverkaufen, ohne den Schaden zu erwähnen. So kannst du den Schmu erkennen: 1. Passgenauigkeit der Bleche kontrollieren. Schließen sie überall bündig und mit gleichmäßigem Abstand zueinander ab? 2. Lackdicke messen (lassen). Wo der Lack plötzlich sehr dick ist, ist wahrscheinlich nachträglich - nach einem Unfall - lackiert worden. 3. Airbag checken lassen. Ist noch der originale drin oder ein anderer? Ein möglicher Hinweis auf einen vorangegangenen Unfall.

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Psycho-Trick Optik: Eigentlich kein mieser, eher ein psychologischer Trick: Für saubere Autos sind wir eher bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Das ist in einem bestimmten Rahmen ja auch völlig ok: Schließlich will sich ja niemand eine miefende, abgelatzte und verkratze Mühle ans Bein binden. Aber glänzende Aschenbecher und flauschige Fußmatten sind nicht alles: Es gibt mittlerweile viele Profi-Firmen, die Autos für den Verkauf herrichten und manche wollen damit auch gezielt über technische Schwachstellen des Fahrzeugs hinwegtäuschen.

Und noch ein Hinweis zur Probefahrt: Beim Händler kannst du davon ausgehen, dass das Fahrzeug Vollkasko-versichert ist. Baust du während der Probefahrt einen Unfall, springt die Versicherung ein. Anders beim Kauf von privat: Nicht alle Autos haben eine Vollkasko-Versicherung. Also Nachfragen nicht vergessen. Für einen Unfallschaden musst nämlich du aufkommen.