Erdbeeren aus Südeuropa im Check

Wie gesund sind europäische Erdbeeren aus dem Supermarkt?

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Sie sind rot, sie sind lecker und im Sommer einfach ein Muss: Erdbeeren! Klar, es geht nichts über heimische Erdbeeren. Aber wenn die Erdbeerzeit hier vorbei ist oder ihr im Supermarkt noch schnell welche mitnehmt, sollen sie auch gesund sein. Die Stiftung Warentest hat Erdbeeren und Bio-Erdbeeren aus Südeuropa getestet – mit einem sehr erfreulichen Ergebnis.

12 Mal frische Erdbeeren lagen auf dem Tisch – vor allem aus DEM Hauptimportland Spanien, dazu kamen welche aus Italien und Griechenland. Untersucht wurden die Erdbeeren auf sämtliche Arten von Spritzmittel, also Pestizide.

Die gute Nachricht: Die Belastungen sind sehr gering bis gering. Gesundheitlich bedenkliche Pestizidrückstände haben die Tester nicht gefunden. Bio-Erdbeeren schneiden am besten ab.

Zwei Bio-Erdbeeren ohne Pestizidrückstände sind Testsieger

Bio-Erdbeeren von Amico Bio von Alnatura / Herkunft: Italien / Preis: 15,96 € pro Kilo

Bio-Erdbeeren Naturgut von Penny / Herkunft: Spanien / Preis: 8,95 Euro

Der Preistipp sind die günstigen Erdbeeren von Aldi Nord, Edeka und Netto Marken-Discount mit je rund 5 Euro pro Kilo. Diese sind allesamt nur sehr gering belastet.

Im Bioanbau sind Pestizide weitgehend tabu. Das ist gut für Artenvielfalt.

Tipp: Waschen kann die Pestizidbelastung weiter verringern. Das Grün danach entfernen, sonst dringt Wasser in die Früchte

Top-Testergebnis hin oder her – nichts ist besser als Erdbeeren aus der Heimat und der Region.

Die Stiftung Warentest weist daher auch darauf hin, dass das Pflücken von Erdbeeren im Ausland teilweise unter unmenschlichen Bedingungen geschieht. Es ist ein Knochenjob und gezahlt wird häufig deutlich weniger als der Mindestlohn, um uns gute Preise anbieten zu können.

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Erdbeeren aus Südeuropa: Im Pestizid-Check schneiden Erdbeeren aus Südeuropa positiv ab. Die meisten sind nur sehr gering belastet. Bio-Früchte sind am gesündesten.

Fünf Argumente, warum ihr Erdbeeren besser aus der Region kauft

Von Anfang Mai bis in den August dauert die Hauptsaison für heimische Erdbeeren.

Das Aroma

Erdbeeren aus Deutschland schmecken besonders gut, denn sie können vollreif geerntet werden. In Südeuropa angebaute Sorten sind oft auf gute Transportfähigkeit gezüchtet, dafür aber weniger aromatisch.

Die Frische

Erdbeeren verlieren nach der Ernte mit der Zeit Aroma- und Inhaltsstoffe wie Vitamin C. Davon liefern sie übrigens mehr als Zitronen.

Klimafreundlicher

Saisonale Erdbeeren aus der Region haben den kleinsten CO2-Fußabdruck: 0,3 Kilogramm CO2- Äquivalente pro Kilo. Spanische Beeren liegen nur leicht darüber. Aus Nordafrika eingeflogene Erdbeeren haben dagegen einen 12-mal höheren CO2-Fußabdruck. Am klimaschädlichsten sind regionale Wintererdbeeren aus beheizten Treibhäusern - auch aus Deutschland.

Umweltfreundlicher

Rund 60 Prozent der Importerdbeeren kommen aus Spanien, vor allem aus der Provinz Huelva. Rund 1 000 Hektar Anbaufläche dort wird illegal bewässert, schätzt der WWF. Der Doñana-Nationalpark, Rast- und Brutgebiet vieler Vögel, droht daher auszutrocknen. In Deutschland ist Wasser nicht so knapp.

Selber ernten mit der ganze Familie

Pflückt ihr selbst, zahlt ihr häufig auch weniger und es macht Spaß. Erntehöfe nennen die Landwirtschaftskammern der Länder und die Webseite einkaufen-auf-dem-bauernhof.com.

Kurzzusammenfassung

Erdbeeren aus Spanien, Italien und Griechenland im Pestizid-Check: Stiftung Warentest hat 14 Proben auf Schadstoffe untersucht – mit überraschend guten Ergebnissen. Die meisten Erdbeeren waren nur gering belastet, einige Bio-Produkte sogar komplett rückstandsfrei. Besonders gut schnitten die Bio-Erdbeeren von Amico Bio (Alnatura) und Naturgut (Penny) ab. Auch günstige Erdbeeren vom Discounter waren unbedenklich. Wer zusätzlich Umwelt und Klima schützen will, sollte dennoch auf regionale Erdbeeren aus Deutschland setzen – wegen kürzerer Transportwege, besserem Aroma und faireren Anbaubedingungen.