Wenn es um unser Sexleben geht, lügen wir so sehr wie auf keinem anderen Gebiet. Die nackte Wahrheit über das, was bei uns im Bett läuft oder eben nicht, verspricht die Doku "Lust und Lügen". Autorin Caroline Reiher hat bei ihrer Recherche einen verblüffenden Trick angewendet.
Vier Mal Sex pro Woche und Mehrfach-Höhepunkte: Was ist dran an unserem Gerede über Sex? In manchen Bereichen herzlich wenig.
Nirgends wird so viel gelogen wie beim Sex."
Filmautorin Caroline Reiher
Reiher ist den Lügen auf die Spur gekommen - mit einem Trick. Zuerst wurde ein Online-Fragebogen mit Sexfragen an 100 Personen verschickt. Wochen später lud die Redaktion die Testpersonen ein und ließ sie sie dieselben Fragen nochmal beantworten. Dieses Mal waren sie aber vermeintlich an einen Lügendetektor angeschlossen, der natürlich nicht funktionierte. Ergebnis: deutlich ehrlichere Antworten.
Wir lügen, wenn wir ...
... darüber sprechen, wie häufig wir Sex haben. Da wird gerne deutlich nach oben korrigiert.
... über unseren Konsum von Pornos berichten. Den korrigieren wir nach unten.
... die Häufigkeit von Seitensprüngen zugeben sollen. Auch die verschweigen wir in Fragebögen.
Orgasmus? Alles Fake!
Eine männliche Sex-Lüge hat dann aber doch überrascht. Eine Frage, die Frauen viel ehrlicher beantwortet haben:
Ganz klar die vorgespielten Orgasmen – und zwar die der Männer! Schon in unserer Erstbefragung haben wir hier recht hohe Werte erreicht. Aber in unserem Lügentest gaben noch einmal 30 Prozent mehr Männer zu, dass sie schon mal einen Orgasmus simuliert haben."
Caroline Reiher
Kurzzusammenfassung
Die ZDF-Doku "Lust und Lügen - die Deutschen und der Sex" beweist, wie sehr wir Daten über unser eigenes Sexleben frisieren.