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Bayerisches Brauchtum: Maibaum-Klau

Diese Regeln gelten beim Maibaum-Klau

Bild: picture alliance

Die Stimmung in vielen bayerischen Gemeinden ist gerade so angespannt wie nie. Es gilt den Stolz zu bewahren und vor allem den wunderschönen eigenen Maibaum nicht stehlen zu lassen. In Bayern hat das Maibaum-Klauen Tradition. Seid gut vorbereitet und beachtet folgende Regeln!  

Der Diebstahl von Maibäumen hat in Bayern Tradition. Die stolzen Besitzer des Baums verkünden oft schon im Internet oder in der Lokalzeitung, dass der Maibaum im Wald geschlagen wurde. Spätestens jetzt beginnen die Maibaum-Diebe mit aus den umliegenden Gemeinden mit der Suche.

Um das genaue Versteck zu finden – oft eine Scheune oder Halle – durchkämmen nächtliche Spähtrupps möglichst unauffällig die Nachbargemeinden. Dunkle Klamotten sind dabei die besten Tarnkleidung. Gleichzeitig checkt der Spähtrupp die beste Route, um den geklauten Maibaum später möglichst schnell abzutransportieren.

In der Nacht der Nächte ist Schnelligkeit alles. Dafür liegen die Diebe schon Stunden vorher auf der Lauer, schließlich ist es wichtig zu wissen, wie viele Personen den Baum bewachen. Die beste Zeit um loszulegen ist in der Tiefschlafphase, zwischen zwei und vier in der Früh.

Bewaffnet mit Baumwagen und Spanngurten schlagen die Räuber zu. Möglichst leise wird der Baum auf den Wagen gehievt, so leise es mit einem oft über 30 Meter langen Holz eben geht.

Danach heißt es: Raus aus der Gefahrenzone. Und das möglichst schnell. Denn erst wenn der Baum die Ortsgrenze überquert, gilt der Raubzug als erfolgreich.

Aber: Es gibt wichtige Regeln, die beachtet werden sollten. 

Korrekt klauen: Das sind die Regeln zum Maibaum-Klau

  • Ein Baum darf nur gestohlen werden, wenn er auch anständig versteckt ist. Ihn von einer öffentlich zugänglichen Fläche und dazu auch noch unbewacht mitzunehmen, gehört sich nicht.
  • Gestohlen werden darf ausschließlich der Baum.  Tafeln, Deko und dergleichen sind tabu. 
  • Der Baum darf unter keinen Umständen beschädigt werden. Ihn zum Beispiel zu zersägen, ist verboten.
  • Nicht erwischen lassen! Werden die Diebe innerhalb der Grenzen der Gemeinde gestellt, gilt der Diebstahl als gescheitert.
  • Den eigenen Maibaum bzw. einen Baum innerhalb der eigenen Gemeindegrenzen zu stehlen, ist untersagt.
  • Wenn der Baum einmal aufgestellt ist, ist er unantastbar und darf nicht mehr entwendet werden.
  • Diebe und Bestohlene müssen in der Lage sein, ihren Disput untereinander zu regeln. Das Hinzuziehen eines Anwaltes ist so Mimimi, dass es peinlich ist.
  • Nach der Auslöse wird sich versöhnt und nichts steht mehr zwischen den Gemeinden. Bis zum nächsten Jahr. Dann darf sich gerächt werden.

Du bist im gegnerischen Team und sollst den Maibaum bewachen und verteidigen? Dann gibt es hier noch ein paar Tipps: 

  • Der Maibaum sollte gut versteckt und vor allem auch gut bewacht sein. Am besten rund um die Uhr.
  • Abends und nachts heißt es vor allem: Wach und aufmerksam bleiben! Wenn nötig, halte dich mit Kaffee oder Energy-Drinks wach.
  • Die Diebe sind da? Um den Baum zu retten reicht es, die Hand auf den Maibaum zu legen und laut zu sagen: „Der Baum bleibt hier!“. Wichtig: Das muss innerhalb der Ortsgrenze passieren. Ansonsten war der Raubzug erfolgreich und es muss am nächsten Tag eine Auslöse verhandelt werden. 

Also dann: Viel Spaß beim Klauen und Verteidigen! 

Kurzzusammenfassung

In Bayern gibt es viele schöne, spannende und auch verrückte Bräuche. Dazu gehört auch der Maibaumklau, bei dem es gern feucht-fröhlich zugeht. Trotzdem gelten dabei gewisse Regeln. Welche das sind, verraten wir hier.