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Bitterschokolade im Test

Wie fair und gesund ist Bitterschokolade wirklich?

Bild: colourbox

Bitterschokolade gilt als gesund und hochwertig, doch Öko-Test enthüllt eine bittere Wahrheit: Kein Produkt ist makellos, und der süße Genuss ist oft mit harter Kinderarbeit verbunden. Von 21 Produkten können nur fünf überzeugen. 

Gerade zu Weihnachten greifen viele zur edlen Bitterschokolade. Sie wirkt hochwertig und gilt als gesunde Alternative zur herkömmlichen Vollmilchschokolade. Immerhin hat sie einen hohen Kakaoanteil, soll weniger Zucker enthalten und liefert Flavonoide, die das Herz-Kreislauf-System schützen können. Außerdem wirkt Bitterschokolade als Stimmungsbooster in vielen Studien.

Was macht Bitterschokolade aus?

Bitterschokolade wird aus wenigen Zutaten hergestellt, hauptsächlich aus Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker in geringem Maße.

Die Qualität hängt vom Kakaoanteil und der Kakaosorte ab. Edelkakao, wie die Sorte „Arriba Nacional“ aus Ecuador, gilt als besonders hochwertig, da er milder und aromatischer ist. Doch nicht jede Schokolade mit dem Label „Edelkakao“ enthält tatsächlich ausschließlich hochwertige Bohnen.

Was bedeutet „Edelbitterschokolade“?

Produkte mit diesem Zusatz müssen mindestens 40 % ihres Kakaos aus hochwertigen Edelkakao-Sorten beziehen. Im Test hielten sich alle neun „Edelbitterschokoladen“ an diese Regel.

Was wurde getestet?

Insgesamt 21 Schokoladen mit einem Kakaoanteil zwischen 66 % und 75 % aus Supermärkten, Bioläden und Discountern wurden untersucht. Neben Geschmack und Deklaration stehen soziale und ökologische Kriterien sowie die Belastung mit Schadstoffen im Fokus.

Schadstoffe im Fokus

Neben sozialen Aspekten wurden auch Schadstoffe wie Pestizide, Mineralölrückstände und Schwermetalle untersucht. Besonders problematisch:

MOAH-Verbindungen (krebserregende Mineralölbestandteile) fanden sich in drei Schokoladen, darunter „Best Moments“.

Cadmium wurde ebenfalls in manchen Produkten nachgewiesen. Dieses Schwermetall kann langfristig zu Gesundheitsschäden führen.

Die großen Verlierer

Mit „ungenügend“ fielen zwei Marken krachend durch:

  • Penny Best Moments Edelbitter 74 % - 1,19 Euro pro 100 Gramm
  • Lindt Excellence Mild 70 % - 2,99 Euro pro 100 Gramm

Vor allem Lindt enttäuschte, da es keinerlei Transparenz über die Herkunft seines Kakaos gewährte. Kinderarbeit konnte nicht ausgeschlossen werden, und Nachhaltigkeitsstandards wurden nur unzureichend erfüllt.

Die besten Bitterschokoladen im Test

Diese Produkte schnitten mit „gut“ ab und können für die Adventszeit empfohlen werden:

  • Ener Bio (Rossmann) 70% - 1,99 Euro pro 100 Gramm
  • Fairglobe Bio (Lidl) 70% - 1,39 Euro pro 100 Gramm
  • Gepa Grand Noir 70% - 2,29 Euro pro 100 Gramm

Diese Hersteller überzeugten durch hohe Qualität, faire Lieferketten und glaubwürdige Nachhaltigkeitsbemühungen. 

Kinderarbeit und niedrige Preise:

Hinter vielen Tafeln Schokolade steckt harte Arbeit – oft von Kindern. In Ghana und der Elfenbeinküste, den größten Anbaugebieten, arbeitet fast jedes zweite Kind auf Kakaoplantagen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Einkommen der Kleinbauern oft kaum zum Leben reichen. Obwohl Kakaopreise auf dem Weltmarkt gestiegen sind, profitieren die Bauern kaum. Nur wenige Marken setzen sich aktiv für stabile und faire Preise ein, um die Lebenssituation in den Anbauländern zu verbessern.