Corona und Risikokontakte

Was soll ich tun, wenn die Corona-Warn-App rot wird?

Bild: picture alliance / photothek | Thomas Trutschel

1,2 Millionen Mal ist die rote Risikowarnung der Corona-Warn-App in der vergangenen Woche angesprungen. So oft wie noch nie in der Pandemie. Was du jetzt tun musst, wenn deine App auch rot wird.

Was bedeutet eine rote Corona-Warn-App?

Eine rote Corona-Warn-App bedeutet, dass du eine Person getroffen hast, die sich in den vergangenen 14 Tagen bei der App als "positiv getestet" gemeldet hat. Der Kontakt war entweder länger als zehn Minuten - oder du hattest zu wenig Abstand (etwa weniger als acht Meter). Die App unterscheidet nicht zwischen Geimpften, Ungeimpften und Genesenen.

Die Corona-Warn-App arbeitet mit Bluetooth, um zu messen, wie nah ein Smartphone an einem anderen Smartphone ist. Vorausgesetzt natürlich, dass beide Nutzende die App installiert haben.

Was du bei einer roten Corona-Warn-App tun sollst

Es gibt erst einmal keinen Grund zur Panik. Solange du nicht weißt, ob du dich tatsächlich angesteckt hast: Reduziere deine Kontakte soweit es geht! Bleibe vorsichtig, halte Abstand, trage eine Maske.

Ermittle dein persönliches Risiko: Wann war der Risikokontakt?

Die Warn-App zeigt an, an welchem Tag du eine infizierte Person getroffen hast. Versuche nachzuvollziehen:

Wo warst du an diesem Tag unterwegs? Wen hast du getroffen? Hattest du eine Maske auf? Warst du in einem geschlossenen Raum oder an der frischen Luft? War der Kontakt draußen, mit Abstand auf einer Parkbank? Oder bei einem Abendessen bei Freunden, drinnen, ohne Maske?

Je genauer du den Risikokontakt einschätzen kannst, desto besser kannst du auch einschätzen, wie gefährlich der Kontakt für dich war.

Einen genauen Zeitpunkt des Risikokontakts gibt die Warn-App nicht heraus. Denn die persönlichen Daten von jedem Nutzenden sollen geschützt werden. 

Bedenke: Ein Bluetooth-Signal kann theoretisch auch durch Häuserwände übertragen werden. Das bedeutet: Der Risikokontakt kann zum Beispiel auch dein Nachbar sein - obwohl du den in den vergangenen Tagen gar nicht persönlich getroffen hast.

Soll ich mich testen lassen?

Mit einer roten Warn-App sollst du dich kostenlos testen lassen. Sicher ist sicher. Das kann, muss aber kein PCR-Test sein. In jedem Fall gilt: Der PCR-Test ist in Bayern kostenlos, wenn die Corona-Warn-App bei dir angeschlagen hat. (Stand: 19.01.2022)

> Mehr Infos: Für diese Personengruppen sind PCR-Tests in Bayern kostenlos!

Wichtig: Schalte die Warn-App aus, wenn du im PCR-Testzentrum bist. Das Robert-Koch-Institut rät ausdrücklich dazu. Der Grund: Im Testzentrum wartest du mit vielen anderen Menschen, die sich testen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Warn-App deshalb später noch einmal ausschlägt, ist hoch - und dann stehst du einen Tag später wieder in der Schlange vor dem Testzentrum! Deshalb rät das RKI dazu, erst nach dem PCR-Test die Corona-Warn-App wieder anzuschalten.

Muss ich meinen Arbeitgeber informieren?

Aus Rücksicht auf Kollegen und Kolleginnen ist es natürlich sinnvoll, wenn möglich, im Homeoffice zu arbeiten und Abstand zu halten. Du bist aber nicht verpflichtet, deinem Arbeitgeber von der Warnung auf der App zu erzählen. 

Erst bei einem positiven Corona-Test musst du deinen Arbeitgeber darüber informieren. Wie lange du dann in Quarantäne musst, kannst du diesem Artikel entnehmen: 

> Mehr Infos: Corona - Wie lange muss ich jetzt in Quarantäne oder Isolation?

Kurzzusammenfassung

Bei einer roten Corona-Warn-App solltest du erst einmal deine Kontakte reduzieren und dich mit einem Schnell- oder PCR-Test testen lassen. Grund zur Panik gibt es erst einmal nicht. Die Warnung allein bedeutet nicht, dass du dich auch tatsächlich angesteckt hast.