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Prince ist tot - er wurde nur 57

Rebell und Jahrhunderttalent

Bild: dpa/picture-alliance

Er war so exzentrisch wie kreativ, veröffentlichte mehr als 30 Alben in seiner Karriere und provozierte mit seinem Auftreten. Seine Lieder prägten eine ganze Generation. Er war ein Jahrhunderttalent.

YouTube/Esteban Nahuelán

Prince Live - Purple Rain (halftime show Super Bowl 2007)

Eine unverwechselbare Stimme, ein musikalisches Genie, ein exzentrischer Künstler, eine Legende. Der US-Sänger Prince war 1,58 Meter geballte musikalische Innovationskraft. Als Kind wurde er oft in der Schule geärgert. Das hat er in Noten und Worten auf der Bühne verarbeitet: "Am Anfang meiner Karriere wollte ich diese Erfahrung kompensieren, indem ich versuchte, so laut und grell zu sein, wie ich nur konnte."

Mit 18 wurde er seinem ersten Manager Owen Husney in seiner Heimatstadt Minneapolis vorgestellt. Der kommt noch heute ins Schwärmen, wenn er daran zurückdenkt: "Als er anfing zu singen, war er so verletzlich und so gut. Es war so perfekt und ich wollte spontan einen Typen umarmen, den ich erst 20 Minuten vorher kennengelernt hatte. Ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen."

Mehr als 30 Alben veröffentlicht

1978 brachte Prince sein erstes Album "For you" raus. Mehr als 30 weitere sollten folgen. Allein in den vergangenen eineinhalb Jahren veröffentlichte er vier Alben. "Purple Rain" ist für viele eins der besten Alben der Popgeschichte. Prince erhielt einen Oscar für die beste Filmmusik im gleichnamigen Streifen.

Genaugenommen war er eine Ein-Mann-Band. Schließlich spielte er viele Instrumente wie Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug selbst. Er eiferte seinem Vorbild nach, wie er zugab: "Stevie Wonder ist meine Inspiration. Ich schaue zu ihm auf. Ich bewundere seine Art Musik zu machen und seine Spiritualität."

Sieben Grammys gewonnen

Glitzernde Anzüge, knallige Hemden, große Hüte und Plateauschuhe - der siebenfache Grammygewinner war auch ein Hingucker bei seinen Konzerten. Er galt als exzentrisch, verwandelte zwischenzeitlich seinen Namen in ein unaussprechliches Symbol. Doch seine Fans blieben ihm treu. Dafür war er ihnen dankbar: "Ich schaue nie auf mein Publikum hinunter. Wenn du das nicht tust, kann das Publikum mit Dir wachsen. Ich rechne es meinen Fans hoch an, dass sie es so lange mit mir ausgehalten haben. Denn ich habe mich oft verändert. Sie haben mir erlaubt zu wachsen."

Privat lebte er zurückgezogen

Auf der Bühne war er ein pulsierendes Feuerwerk, privat eher zurückgezogen. Zweimal war Prince verheiratet, zweimal ist er geschieden. Er galt als Newsjunkie, spirituell und politisch interessiert. Jedoch gab er nie seine Stimme bei Wahlen ab, weil er Zeuge Jehovas war. Prince war auch ein Kämpfer. Er verteidigte seine Unabhängigkeit, die Rechte an seiner Arbeit und seinem Namen heftig. Einmal schrieb er aus Protest "Sklave" auf sein Gesicht und trennte sich von seinem Plattenlabel.

Wenn jemand an seinen Songs rumwerkelte, konnte er das gar nicht leiden: "Ich habe ein Problem mit Coverversionen, denn sie bedeuten, dass Deine Musik nicht mehr existiert. Oft denken die Leute, ich spiele einen Sinead O´Connor-Song oder einen Chaka Khan Song, obwohl ich die Songs geschrieben habe."

Nach dem Tod von Prince gab es viele Beileidsbekundungen von Kollegen. Katy Perry schrieb, die Welt habe viel von ihrer Magie verloren. Selbst US-Präsident Barack Obama würdigte ihn als "kreative Ikone" und "einen der begabtesten und produktivsten Musiker unserer Zeit".

Quelle: Martina Buttler, ARD-Studio Los Angeles (via Tagesschau.de)

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