Hotline 0800 / 800 3 800
WhatsApp 0174 / 33 43 900
E-Mail studio@bayern3.de
Die Nachtbis 05:00 Uhr
Teddy SwimsLose Control
2:50 Uhr
Mark Forster x LeaDrei Uhr Nachts
2:47 Uhr
LeonySimple Life
2:45 Uhr
FaithlessInsomnia
2:41 Uhr
DjoEnd of Beginning
2:38 Uhr
mehr

15-Jähriger surft blind

Ben, der blinde Surfer auf der Eisbachwelle

Bilder: BR / Julia Schlegel

Ben Neumann, 15 Jahre, surft auf der Eisbachwelle – mittlerweile haben Millionen sein Video in den Sozialen Netzwerken geklickt. Denn: Ben ist blind, steht aber trotzdem souverän auf dem Brett.

Ben Neumann aus Garmisch-Partenkirchen bekam mit 6 Jahren die Diagnose: Er wird sein Augenlicht verlieren! Inzwischen sind Wellen wie alles andere um ihn herum nur noch ein "großes Nichts". Was ihn aber nicht daran gehindert hat, vor drei Jahren auf ein Surfbrett zu steigen. Weil Ben schon immer eine Wasserratte war, hatten ihm seine Eltern einen Ausflug in die Surf-Arena geschenkt. Der Beginn einer Leidenschaft!

Ben hat Tage, Wochen, Monate das Surfen an der künstlichen Welle trainiert. Vor ein paar Monaten kam der große Sprung: raus an an den Fluss. Dort fragen sich jetzt selbst die erfahrenen Surfer, wie Ben das hinbekommt, noch dazu auf der Eisbachwelle, die alles andere ist als eine Anfängerwelle. Ben "sieht" das Wasser auf seine Weise. Indem er spürt, wie sich das Wasser an bestimmten Stellen unter seinem Brett verhält...

Man spürt natürlich schon das Wasser und die Strömung und - nachdem die Eisbachwelle ja auch tatsächlich sehr unruhig ist - Bereiche in der Welle, die mehr Druck und die weniger Druck haben..“

An diesen "Bereichen", die zum Beispiel durch die flussaufwärts liegenden Brückenpfeiler entstehen, orientiert sich Ben in der 12 Meter breiten und bei hohem Wasserstand durchaus rasanten Eisbachwelle. Zunächst haben die anderen Surfer Bens Handicap nicht bemerkt. Vielen ist erst jetzt, durch den Medienrummel, klar geworden, dass die drei schwarzen Punkte auf seinem gelbem Helm nicht nur irgendein Logo sind, sondern das Blindenzeichen.

Das Surfen auf der Eisbachwelle – für Ben jedes Mal wieder eine Herausforderung. Zunächst muss er sich erstmal rantasten, nachdem die Strömung jeden Tag anders ist.

Sobald ich auf der Welle bin, weicht die Aufgeregtheit immer der Konzentration und dann natürlich auch der Freude nach dem ersten Turn..."
extern

Ich möchte eingebundene Inhalte auf Bayern3.de sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft auf der Seite Datenschutz durch Anklicken des Opt-Out-Buttons geändert werden.

Anzeige erlauben

Irgendwann spuckt die Welle jeden Surfer aus. Ben fliegt ins Wasser, muss in der Strömung ans Ufer schwimmen, von dort wieder rauf zum Einstieg kommen für die nächste Runde. Wie er das hinbekommt? Zum einen kennt Ben den Abschnitt der Surfer am Eisbach in- und auswendig, weiß genau, an welchen Stellen es Hindernisse und Orientierungspunkte gibt. So schwimmt er nach dem Surfen an den Rand, tastet sich dann an der Ufermauer vorwärts. Trotzdem geht es nicht ohne Hilfe. Ben hat mit seinem Vater Peter Neumann ein System ausgeklügelt: Die beiden halten Kontakt über Funk. Über einen wasserdichten Knopf im Ohr bekommt Ben also ständig Informationen von seinem Vater: wo eine Stufe kommt, wo er sich anstellen muss, an welchem Platz in der Schlange er ist, dass er nachrücken kann. Und dann natürlich, wenn er wieder in die Welle starten kann.

Ben Neumann und sein Vater Peter sind ein eingespieltes Team. Zusammen gehen sie zum Skifahren, zum Beispiel auf der Zugspitze. Im Sommer sind die beiden beim Mountainbiken mit dem Tandem. Und weil Ben von klein auf eine Wasserratte ist, hat er vor ziemlich genau drei Jahren zum Geburtstag einen Besuch in der Surfhalle bekommen. Daraus ist jetzt Bens Leidenschaft entstanden – Surfen, sagt er, ist für ihn mehr als nur ein Sport, vor allem im Alltag, wo ihn seine Blindheit natürlich vor viele Probleme stellt...

Und daher gibt es natürlich auch blöde Momente, auf der anderen Seite kann ich mich dann auch immer relativ schnell wieder dazu bringen, das zu sehen, was ich in meinem Umfeld habe, nämlich einfach nur Unterstützung und Motivation und Dinge, die einfach schön sind!“

Nächstes Ziel von Ben: eine Arena in der Schweiz, in der es anders als im Eisbach keine stationäre Welle gibt, sondern eine wie im Meer. Und da kann schon schon ahnen, wo Ben mal in weiter Zukunft hin will: Sein ganz großer Traum ist natürlich Wellenreiten Hawaii!

extern

Ich möchte eingebundene Inhalte auf Bayern3.de sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft auf der Seite Datenschutz durch Anklicken des Opt-Out-Buttons geändert werden.

Anzeige erlauben

Kurzzusammenfassung

Ben, 15 Jahre, surft auf der Eisbachwelle in München – mittlerweile haben Millionen sein Video in den Sozialen Netzwerken geklickt. Denn: Ben ist blind, steht aber trotzdem souverän auf dem Brett.