Posse aus Amberg: Stadt will Mauer quer über eine Straße bauen!

Die Dostlerstraße in Amberg ist schon 100 Jahre alt - und wurde irgendwann viel zu schmal. Deswegen hat die Stadt vor einigen Jahren begonnen, sie auszubauen. Aber es gibt Probleme. Eine Anwohnerin weigert sich bis heute, Teile ihres Grundstücks für die breitere Straße abzutreten. Also ist die Straße erstmal nur bis auf Höhe ihres Hauses ausgebaut worden.

Die Stadt Amberg lässt sich die neue, breite Straße ungefähr 225.000 Euro kosten. Dieses Geld will sie sich aber - nicht ganz unüblich - von den Anwohnern zurückholen. Das geht dummerweise erst dann, wenn die Straße komplett fertig ist. Ist sie aber noch lange nicht. 

Problem für die Stadt Amberg: Ab dem nächsten Jahr dürfen Kommunen die Straßenausbaubeiträge nicht mehr auf die Anwohner umlegen. Heißt: Wenn die Straße nicht bald fertig ist, muss die Stadt die Kohle alleine auf den Tisch legen. Deshalb ist Amberg auf die Idee gekommen, die Straße einfach in der Mitte zu teilen - mit einer ein Meter 50 hohen Mauer. Damit kann sie die Kosten des Ausbaus einfordern. Für Oberbürgermeister Michael Cerny die einzige Möglichkeit.

Das Gesetz fordert zur Abrechnung tatsächlich eine optische Trennung beider Abschnitte. Es ist auch für uns wirklich unangenehm, auch gegenüber den Bürgern, aber ich glaube, wenn man es durchdenkt, sieht jeder auch die Zwickmühle der Stadt."

Mit einer Mauer soll die Dostlerstraße dann also in einen ausgebauten Ost- und einen nichtausgebauten Westteil getrennt werden. Die Anwohner sind jedenfalls nicht so wirklich begeistert:

Die unterirdischste Idee, die die Stadt jemals gehabt hat"

Eine Eulenspieglerei so ist es ungefähr"

Ob das der Möbellaster ist oder ob es der Öllaster ist, jeder wird sich weigern mich zu beliefern, weil er Rückwärts wieder raus muss."