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Trinkgeld, Regeln, Knigge

Taxi, Hotel, Restaurant: Ist es okay, kein Trinkgeld geben, wenn ich unzufrieden bin?

Bild: picture alliance / dpa | Tobias Hase

Auf Trinkgeld gibt’s keinen Anspruch. Du kannst selbst entscheiden, wieviel Trinkgeld du dem Kellner, Taxifahrer oder Friseur hinterlässt - oder ob du überhaupt was gibst. Soweit die Theorie! In der Praxis ist das Trinkgeldgeben höchste Psychologie ;-)

Wem gebe ich ein Trinkgeld?

Gesellschaftlich anerkannt ist folgende Regel: Trinkgeld bekommen alle, die eine persönliche Dienstleistung erbringen. Also der Taxifahrer, der Kofferträger im Hotel, die Servicekraft im Restaurant oder der Friseur.

Wenn du in einem Lokal mit Selbstbedienung isst oder das Essen zum Mitnehmen orderst, dann ist Trinkgeld unüblich. Aber du darfst natürlich trotzdem gerne was geben.

Wer einen regelmäßigen Service anbietet, bekommt gewöhnlich kein Trinkgeld (Kurierdienste, Postbote, Müllarbeiter).

Wieviel Trinkgeld sollte ich geben?

Trinkgeld ist ein Kommunikationsmittel. Wenn man freundlich sein will, dann ist es sicherlich eine gute Richtschnur, um die 10% zu geben." (Trinkgeld-Forscher Christian Stegbauer, Uni FFM, im BR-Interview).

Im Restaurant gibst du also 5 Euro, wenn du eine Rechnung über 50 Euro bekommen hast. Je höher der Rechnungsbetrag ist, desto eher darfst du aber auch in Richtung 5% gehen.

Im Hotel:

- Der Kofferträger bekommt ein bis zwei Euro pro Gepäckstück.

- Der Zimmerservice erhält zwei bis fünf Euro.

- Das Zimmermädchen ein bis zwei Euro pro Tag.

Für Taxifahrer sind zehn Prozent Trinkgeld auf die Rechnung üblich.

Der Garderobenservice - zum Beispiel im Theater oder beim Konzert - bekommt 50 Cent pro Kleidungsstück.

Wichtig! Flugbegleiter/innen dürfen in der Regel kein Trinkgeld annehmen.

Darf ich kein Trinkgeld geben, wenn ich unzufrieden mit dem Service war?

Darüber gehen die Meinungen auseinander. Alexander Freiherr Knigge, Experte für Umgangsformen, meint: Das ist durchaus erlaubt. Er hat das auch selbst schon einmal gemacht.

Auch wenn sich in Deutschland ein Trinkgeld zwischen 5 und 10% als sozialer Code eingebürgert hat, ist Trinkgeld geben keine Verpflichtung, sondern bleibt eine freiwillige Leistung. Das ist das Schöne, weil es einem die Freiheit gibt, sich von seiner großzügigen Seite zu zeigen und anderen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Denen, die uns eine gute Zeit gemacht haben. Freiheit heisst aber auch, denen, die sich grenzüberschreitend verhalten, ihre Grenzen aufzuzeigen." (Alexander Freiherr von Knigge auf freiherr-knigge.de)

Christian Stegbauer von der Uni Frankfurt a. M. findet, dass du sagen solltest, was dir nicht gepasst hat - dann aber trotzdem Trinkgeld geben. Schließlich könne man ja nicht wissen, ob man mit einem geringen oder keinem Trinkgeld überhaupt den oder die Richtige sanktioniere. Außerdem kannst du so den Servicekräften die Möglichkeit geben, auf die Kritik zu reagieren.

Kurzzusammenfassung

Auf Trinkgeld gibt’s keinen Anspruch. Du kannst selbst entscheiden, wieviel Trinkgeld du dem Kellner, Taxifahrer oder Friseur hinterlässt - oder ob du überhaupt was gibst. Gesellschaftlich anerkannt ist folgende Regel: Trinkgeld bekommen alle, die eine persönliche Dienstleistung erbringen. Also der Taxifahrer, der Kofferträger im Hotel, die Servicekraft im Restaurant oder der Friseur.