Stockender Verkehr auf der Autobahn - Rettungsgasse bilden

Rettungsgasse - so geht es richtig

dpa/picture alliance

Passiert ein Unfall auf der Autobahn, zählt für die verletzten Opfer jede Minute. Deswegen: Sobald der Verkehr stockt - sofort Rettungsgasse bilden. Wie das geht, zeigen wir euch. Für zwei, drei oder vier Fahrstreifen.

Wie eine richtige Rettungsgasse geht, wissen leider immer noch viel zu wenig Menschen. Bei einer Umfrage des ADAC waren es 39 Prozent - noch nicht mal die Hälfte der Befragten! Dabei ist es eigentlich ganz einfach, eine Rettungsgasse zu bilden.

ADAC: So geht Rettungsgasse 2spurig

Auf einer zweispurigen Autobahn geht Rettungsgasse so: Bereits, wenn der Verkehr zu stocken beginnt, weichen Autofahrer auf der linken Spur so weit wie möglich nach links aus, die Autofahrer auf der rechten Spur fahren an den rechten Rand ihrer Spur. Den Standstreifen sollte man dabei, so gut es geht, freihalten, so der ADAC. 

Rettungsgasse bei 3 oder 4 Spuren

Bei drei- oder vierspurigen Autobahnen, funktioniert die Rettungsgasse so: Wer auf der linken Spur fährt, steuert sein Auto nach links, wer auf der mittleren oder einer der rechten Spuren unterwegs ist, weicht nach rechts aus.

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Darf ich die Standspur befahren, um die Rettungsgasse zu bilden?

Nein, den Seitenstreifen müssen Autofahrer immer freilassen, denn es kann sein, dass Einsatzkräfte auf der Standspur zum Unfall gelangen wollen, auch, wenn sich daneben schon eine Rettungsgasse gebildet hat.

Eine Rettungsgasse ist nur für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste gedacht - und nicht als Fahrbahn. Ein Mercedesfahrer in Nordrhein-Westfalen hat da wohl anders gedacht. Er raste durch die Rettungsgasse. Damit aber hatte er nicht gerechnet - andere Autofahrer stoppten ihn, um den Fahrer zur Rede zu stellen. Mehr dazu: Dreist! Mercedesfahrer rast durch Rettungsgasse

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Wie geht die Rettungsgasse in einer engen Baustelle?

Wenn in einer Baustelle links und rechts kein Platz ist, ist es besonders wichtig, dass ihr versetzt und mit viel Abstand fahrt. So können sich Einsatzfahrzeuge zumindest durchschlängeln.

Diese Strafen drohen Autofahrern, die die Rettungsgasse blockieren

In Deutschland ist die Rettungsgasse gesetzlich vorgeschrieben: Sobald der Verkehr stockt (!), müssen die Autofahrer entsprechend ausweichen. Nicht erst, wenn die Einsatzfahrzeuge von hinten mit Blaulicht angefahren kommen.

Wer den Rettern im Weg steht, kann bei uns mit 20 Euro verwarnt werden. Das soll aber auf 200 Euro angehoben werden, so ein Entwurf des Bundesrats. Bei schwerwiegenden Behinderungen drohen aber auch heute schon unter bestimmten Umständen strafrechtliche Konsequenzen - bis zur Freiheitsstrafe.

Richtig teuer kann's für Rettungsgassen-Verweigerer in Österreich werden - hier sind 2.180 Euro für Autofahrer fällig, wenn sie die Rettungsgasse blockieren oder befahren und dabei Einsatzfahrzeuge behindern. 2.180 Euro werden dann abkassiert. 

Rettungsgasse ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben - das steht in der StVO

"Sobald Fahrzeuge auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußersten linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden."
 (§ 11, Absatz 2, Straßenverkehrsordnung)

Kurzzusammenfassung

Passiert ein Unfall auf der Autobahn, zählt jede Minute. Deswegen: Sobald sich der Verkehr staut - Rettungsgasse bilden. Wie das geht, zeigen wir euch - für zwei, drei und vier Fahrstreifen. Zur Bildung einer Rettungsgasse ist man durch die Straßenverkehrsordnung gesetzlich verpflichtet - und zwar bereits, wenn der Verkehr stockt.