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Thementag Essstörungen

"Bulimie ist eine versteckte Krankheit"

Bild: colourbox

Lisa* litt früher selbst an Essstörungen. Dank unterschiedlicher Behandlungen kann sie heute wieder normal essen und das auch genießen. Aber was für gewöhnliche Menschen normal ist, ist für einige der blanke Psychoterror. Woher kommen Essstörungen, wie kann man die Symptome erkennen und was kann man dagegen tun? 

Einer Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts zufolge war 2006 fast jedes dritte Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren gefährdet, eine Essstörung zu entwickeln. Bei den Jungs ist es, der selben Studie zufolge, zwar "nur" jeder Zehnte, jedoch ist die Dunkelziffer bei beiden Geschlechtern hoch.

Bei den Betroffenen dreht sich alles nur ums Essen, allerdings nicht unbedingt in einem positiven Kontext: Die bekanntesten und häufigsten Essstörungen sind die Magersucht (Anorexia Nervosa), die Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa), die unspezifische Esssucht und die Essattacken (Binge Eating).

Allen Essstörungen gemein ist, dass man ohne fremde Hilfe meist nicht mehr aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann, wenn man erst mal darin gefangen ist. Dabei ist es im Einzelfall gar nicht leicht, eine Essstörung zu erkennen.

So könnt ihr eine Veranlagung für eine Essstörung erkennen

Immerhin gibt es ein paar Indizien, die auf eine Gefährdung hin deuten:

  • Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen
  • Verändertes Essverhalten
  • massiver Gewichtsverlust
  • zunehmender und exzessiver Sport
  • Rückzug 

Ob ihr gefährdet seid, könnt ihr mit einem Schnelltest des anad e.V.  selbst überprüfen:

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So könnt ihr helfen

Die besten Dinge, die man machen kann sind, sich zu sagen, "ich als Elternteil kann nichts machen".
(Lisa*, ehemals Betroffene) 

Wenn ihr glaubt, dass euer Kind oder eure FreundIn eine Essstörung haben, ist es besonders wichtig, sensibel zu reagieren. Selbstverständlich sollte sein, dass sich jede Kritik an der Figur verbietet - auch nicht "im Spaß", denn für die Betroffenen ist das kein Spaß! Damit Hilfe überhaupt möglich ist, muss zunächst Vertrauen aufgebaut werden und das funktioniert nur, wenn der oder die Betroffene ernst genommen wird. Deshalb ist es auch wichtig, keinen Druck oder Zwang auszuüben, sondern "nur" Vorschläge zu machen. Wenn ihr den Verdacht habt,  dass jemand in eurer Umgebung an einer Essstörung leiden könnte, versucht, möglichst frühzeitig, auf einen Besuch bei einem Arzt, Psychologen oder einer Beratungsstelle hinzuwirken.

An diese Stellen können sich Hilfesuchende wenden:

https://www.bzga-essstoerungen.de/
Beratungstelefon der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): 0221 / 89 20 31
Mo - Do: 10 - 22 Uhr, Fr - So: 10 - 18 Uhr

https://www.bundesfachverbandessstoerungen.de/

https://www.anad.de/

http://www.essstoerungen-onlineberatung.de/

https://www.tce-essstoerungen.de/

  

* "Lisa" heißt im wirklichen Leben anders. Wir haben ihren Namen geändert, um ihre Identität zu schützen.

[Sendung: Der Hit-Mix-Vormittag]

Kurzzusammenfassung

2015 starben in Deutschland 75 Menschen an Essstörungen. Je später ein Betroffener in die Behandlung geht, desto schwerer sind Körper und Psyche geschädigt und desto langwieriger gestaltet sich die Therapie. Wir haben für euch Adressen zusammengestellt, an die sich hilfesuchende Betroffene und Angehörige wenden können.