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Trinkgeld in anderen Ländern

Trinkgeld: Wie viel gebe ich im Urlaub?

Bild: picture alliance / Norbert Schmidt

Das Essen im Lokal hat geschmeckt oder wir sind höchstzufrieden mit unserem Hotel und dem Service. Erkenntlich zeigen wir uns dann gerne mit Trinkgeld. Zehn Prozent gelten in Deutschland als Faustregel, aber wie sieht das in einem anderen Urlaubsland aus?

Euer Urlaub war schön und ihr wart vor allem zufrieden mit dem Hotel oder mit dem Besuch im Restaurant. In vielen unserer Urlaubsziele und -länder freut sich das Personal dann über Trinkgeld, aber: Manchmal ist Trinkgeld sogar unüblich oder es gilt als Beleidigung, wenn es zu knausrig ausfällt. 

Der BAYERN 3 Urlaubs-Trinkgeld-Check:

Italien - Das Restaurantpersonal hat keinen Mindestlohn

Restaurant: Hier gebt ihr am besten fast immer Trinkgeld, denn Kellnerinnen und Kellner verdienen einfach sehr wenig (in Rom ca. 4 Euro pro Stunde). Einen gesetzlichen Mindestlohn wie in Deutschland gibt es nicht. 10 Prozent gelten als angemessen. Wenn der Service super war, dann auch mehr.

Gut zu wissen: Oft steht in Italien "Coperto" auf der Rechnung. Das ist aber nicht das Trinkgeld für das Service-Personal, sondern eine Art Grundgebühr für Gedeck und Brot und geht direkt ans Restaurant - nicht ans Personal. 

Bar: Bei einem Cappuccino oder Espresso reicht es, wenn ihr 10 oder 20 Cent neben die Tasse legt.

Hotel: Im Hotel lasst ihr dem Zimmerpersonal bzw. dem Gepäckträger einen Euro pro Nacht/pro Gepäckstück da.

Auch gut zu wissen: Den selbst ernannten Parkplatzeinweisern in den Großstädten braucht ihr kein Trinkgeld geben. Die sind illegal und das Geld fließt in eher dubiose Taschen. Dem "Banino" am Strand, der euch den Sonnenschirm aufspannt, könnt ihr schon etwas geben.

Frankreich: Nur nicht nach dem Kellner rufen!

Restaurant: "Wir zahlen getrennt!" Sowas gibts in Frankreich nicht. Häufig lädt einer ein und zahlt für alle am Tisch oder der Gesamtbetrag wird durch die Zahl der Personen geteilt. Ausrechnen, wer wie viel zahlen müsste, könnt ihr ja unter euch.

Das Trinkgeld wird auch nicht zum Rechnungsbetrag addiert, sondern ihr zahlt eure Rechnung und lasst beim Verlassen des Lokals ein Trinkgeld auf dem Tisch oder in der Mappe liegen. Generell geben die Franzosen weniger Trinkgeld als die Deutschen. Zehn Prozent sind das Maximum.

Hotel: Im Hotel lasst ihr dem Zimmerpersonal bzw. dem Gepäckträger einen Euro pro Nacht/pro Gepäckstück da.

Gut zu wissen: Ruft im Restaurant nie nach der/dem Kellner(in), dem "Garçon", sondern gebt ihr oder ihm ein dezentes Zeichen.

Griechenland: Trinkgeld-Regeln richten sich nach Urlaubsregion

Restaurant: Klare Regeln, wie viel Trinkgeld ihr gebt, gibts in Griechenland nicht. Das kommt immer darauf an, wo ihr Urlaub macht. Die Einheimischen geben meist weniger als 10 Prozent und runden eher auf den nächsten glatten Betrag auf. Das Wechselgeld lasst ihr dabei diskret auf dem Tisch liegen.

In Regionen mit wenig Tourismus reagieren die Servicekräfte freudig überrascht, wenn ihr die klassischen 10 Prozent hinterlasst. In der Altstadt von Athen oder anderen Tourismus-Hochburgen sind eher höhere Trinkgelder üblich. Gebt ihr zu wenig, gibt’s schon mal einen bösen Blick vom Personal. 

Gut zu wissen: Der durchschnittliche Brutto-Lohn für Vollzeit-Servicekräfte in der Gastronomie liegt gerade mal bei 700 Euro – wenn es euch nicht wehtut, dann seid mit dem Trinkgeld nicht zu sparsam.

Hotel: Ein guter Richtwert dafür ist 1 € pro Nacht für euer Zimmer bzw. pro Gepäckstück für den Kofferträger.

dpa/picture alliance

Die Regeln für Trinkgelder im Hotel, Restaurant oder für Taxifahren sind in Urlaubsländern häufig sehr unterschiedlich. Erkundigt euch deshalb immer vor eurem Urlaub, um bestens vorbereitet zu sein.

Spanien: Finanz- und Coronakrise haben Spuren hinterlassen

Restaurant: Die Spanierinnen und Spanier geben seit der Finanzkrise vor rund zehn Jahren kaum noch Trinkgeld. Früher waren etwa 5 – 10 Prozent üblich - diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei, weil viele Einheimische knapp bei Kasse sind.

Die Corona-Pandemie hat es nicht besser gemacht: Das Service-Personal wird immer noch schlecht bezahlt und während der Krise haben sich einige einen anderen Job gesucht.

Wenn ihr den Kellner*innen also Trinkgeld gebt, sind sie dankbar und freuen sich bestimmt.

Hotel: Im Hotel lasst ihr dem Zimmerpersonal bzw. dem Gepäckträger einen Euro pro Nacht/pro Gepäckstück da.

Gut zu wissen: In Spanien ist es schon lange üblich mit Karte zu zahlen. Dass automatisch vorgeschlagen wird, den Betrag aufzurunden – wie beispielsweise in den USA – geschieht nicht.

Kroatien: Mit der 10-Prozent-Regel kommt ihr gut hin

Gut zu wissen: Trinkgeld erwünscht, gilt generell in Kroatien. Nicht nur im Restaurant, sondern auch bei Reiseführern, im Taxi, bei den vielen kleinen "Helfern" oder beim Friseur. Fünf bis zehn Prozent sind üblich.

Restaurant: Das kenn ich doch, sagt ihr vielleicht, wenn ihr „Coperto/Couvert“ also eine Gebühr für das Gedeck auf der Rechnung, lest. Das gibt’s inzwischen auch in kroatischen Restaurants und wurde aus Italien übernommen. Geht ihr größer Essen, rundet eher auf zehn als fünf Prozent auf. An der Bar für ein Bier reicht aufrunden auf die nächste runde Euro-Summe. Also beispielsweise von 4,70 Euro auf 5 Euro. 

Zahlt ihr mit Karte legt das Trinkgeld in bar auf den Tisch, dann kommt es garantiert bei der Kellnerin oder dem Kellner an.

Hotel: Im Hotel gebt ihr am besten 1 – 2 Euro pro Übernachtung, für den Gepäckträger ist ein Euro pro Gepäckstück angemessen.

Auch gut zu wissen: In Kroatien zahlt ihr seit dem 1. Januar 2023 in Euro. Wenn ihr noch Kuna aus dem letzten Urlaub habt, könnt ihr Scheine bei der kroatischen Nationalbank auf unbestimmte Zeit umtauschen, Münzen bis zu drei Jahre.

Türkei: Viele Einheimische verzichten auf den Restaurantbesuch

Restaurant: Immer weniger Türkinnen und Türken leisten sich einen Restaurantbesuch. Das Leben ist durch die hohe Inflation sehr teuer geworden. Die Gäste, die noch weggehen, geben immer weniger Trinkgeld, sagen Servicekräfte. Ganz früher waren 10 Prozent üblich. Doch inzwischen sind – wenn es überhaupt Trinkgeld gibt – eher 5 Prozent üblich.

Gut zu wissen: Kellnerinnen und Kellner in der Türkei sind allerdings auf das Trinkgeld angewiesen, denn ihr Grundgehalt ist sehr niedrig.

Hotel: Hier sind zwischen 0,50 Cent und einem Euro pro Nacht für das Zimmerpersonal ok und 1€ pro Gepäckstück für den/die Kofferträger*innen.

Portugal: "Stimmt so" gibt’s nicht

Restaurant: Fünf bis zehn Prozent sind üblich. Wenn ihr die Rechnung in einer Mappe bekommen habt, könnt ihr dort auch gleich das Trinkgeld hineinlegen oder es auf dem Tisch liegenlassen. Das deutsche "Stimmt so" und das Geld gleich dem Kellner oder der Kellnerin überreichen, gibts übrigens nicht.

Gut zu wissen: Restaurants in Portugal bieten oft ein "Couvert" an, eine kostenpflichtige Vorspeise (Brot, Oliven, Käse etc.), die automatisch serviert wird und auf der Rechnung steht (wenige Euro). Sie ist allerdings kein Trinkgeld-Ersatz, das Service-Personal bekommt davon nichts.

Hotel: Zimmerpersonal und Gepäckträger im Hotel freuen sich ebenfalls über ein kleines Trinkgeld. Nur um ein paar Cent aufzurunden, ist aber nicht gern gesehen und gilt eher als Zeichen, dass ihr nicht zufrieden wart.

Ägypten: Trinkgeld ist fast überall normal

Gut zu wissen: In Ägypten gehört das Trinkgeld in fast allen Bereichen zum Alltag. Der Tankwart, der Pizza-Lieferant, der Paketbote, für den Einkauf nach Hause, der Taxifahrer oder der Kofferträger – alle bekommen Trinkgeld und leben davon. Denn die Löhne sind oft so niedrig, dass nur mit dem Trinkgeld ein würdiges Gehalt zusammenkommt.

Restaurant: Ein Trinkgeld von rund fünf Prozent ist üblich, was für die touristischen Preise in Restaurants in Kombination mit dem ägyptischen Lohnniveau sehr viel ist. Seid ihr in einem Lokal mit einheimischen, also eher günstigen Preisen, ist aber auch ein Trinkgeld von 10 bis 20 % gern gesehen, da das Personal sehr wenig verdient.

Hotel: Im Hotel lasst ihr dem Zimmerpersonal bzw. dem Gepäckträger einen Euro pro Nacht/pro Gepäckstück da.

Auch gut zu wissen: Manche Reiseanbieter bieten schon Trinkgeld-Pauschalen an, damit ihr im Urlaub nicht mit Kleingeld hantieren müsst. Keine Angst: Die Trinkgeldbeträge sind umgerechnet für deutsche Verhältnisse recht gering.

Kurzzusammenfassung

Das Essen im Lokal hat uns geschmeckt oder wir sind bei der Abreise höchstzufrieden mit unserem Zimmer gewesen und wollen das mit Trinkgeld auch zeigen. In Deutschland gilt die Faustregel zehn Prozent, aber wie sieht das im Urlaub - also im Ausland - aus? Hier ist der BAYERN 3 Urlaubs-Trinkgeld-Check.