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Umstrittener Unkrautvernichter

3 Dinge, die du über Glyphosat wissen musst

Bild: picture-alliance/dpa

Umweltschützer demonstrieren heftig dagegen - der Deutsche Bauernverband will unbedingt, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat weiterhin zugelassen wird. Die einen sagen, Glyphosat ist gefährlich - die anderen bewerten den Stoff als unbedenklich. Wer Recht hat, lässt sich wohl nicht eindeutig klären. Denn je nachdem, wie man fragt, liefern Studien unterschiedliche Ergebnisse.

1. Was ist Glyphosat genau?

Glyphosat ist einer der weltweit am meisten eingesetzten Unkrautvernichter. Allein auf deutschen Äckern landen jährlich rund 5000 Tonnen des chemischen Wirkstoffs. Pflanzenschutzmittel mit Glyphosat werden vor allem benutzt, um Unkraut vor oder nach dem Anbau von Feldfrüchten zu bekämpfen. Auch vor der Ernte von Raps oder Getreide kommt es zum Einsatz. Der Vorteil für Landwirte: Wird Glyphosat eingesetzt, müssen Felder nicht mehr umgepflügt werden. Die Zulassung von Glyphosat in der EU läuft Ende Juni ab, deshalb wird im Moment über eine Neuzulassung verhandelt. Rückstände des Mittels lassen sich in unserem Urin nachweisen, das Umweltinstitut München fand Spuren des Unkrautvernichters auch in Bier.

2. Warum ist Glyphosat so umstritten?

Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Ob aber tatsächlich eine akute Gefahr für unsere Gesundheit besteht, darüber sind sich Experten uneinig. Bei den unterschiedlichen Aussagen kommt es letztendlich auf jedes Detail an. Zwar hat die Internationale Agentur für Krebsforschung Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft - damit hat sie aber nicht das Risiko bewertet, tatsächlich an Krebs zu erkranken. Bei der Aufnahme von Glyphosat über die Nahrung besteht wohl kein Krebsrisiko, sagt eine WHO-Institution. Sehr hohe Dosen könnten aber bei Mäusen Krebs erzeugen. Naturschützer sehen auch Gefahren für die Umwelt - zum Beispiel, weil Tiere dadurch nicht mehr genügend Nahrung finden.

3. Ginge es auch ohne Glyphosat?

Die ökologisch orientierte Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft sieht in einer Nicht-Zulassung die Chance für eine Neuorientierung der Landwirtschaft. Ein Anbau von Lebensmitteln ohne Glyphosat sei möglich, nötig seien ackerbauliches Können und ein größerer Arbeitsaufwand. Der Bauernverband hingegen warnt davor, dass ohne Glyphosat der Pflug stärker eingesetzt und mit Kombinationen anderer Wirkstoffe gearbeitet werden müsse. Die Folgen wären ein deutlich höherer Kraftstoffeinsatz, die Gefahr stärkerer Resistenzbildung und verminderter Erosionsschutz in Hanglagen.