Viel trinken, trinken und nochmals trinken. Das ist im Sommer und erst recht beim Sport enorm wichtig. Viele Hersteller werben mit teuren isotonischen Getränken. Sie würden unserem Körper deutlich mehr bringen als Wasser. Aber ist das wahr? Sind Hydrationsgetränke besser und sinnvoller für meinen Körper? Fakt oder Fake?
Joggen, Radeln, selbst beim Schwimmen oder einfach nur bei Hitze im Sommer. Sobald es anstrengend wird, verliert unser Körper Flüssigkeit und damit leider auch Mineralstoffe - sogenannte Elektrolyte. Viel und vor allem rechtzeitig trinken ist wichtig, sonst gibt es schnell mal Probleme mit den Muskeln, Kopfschmerzen oder unser Kreislauf macht nicht mehr mit.
Viele Hersteller und auch Influencer werben mit Wunderdrinks - sogenannte Hydrationsgetränke. Sie versprechen dazu auch noch mehr Energie und Leistungsfähigkeit. Aber stimmt das? Sind diese meist teuren Sportgetränke wirklich nötig?
Kurzum: Nein, sie helfen nicht mehr als andere Getränke. Das Geld könnt ihr euch sparen!
Leider ist nicht so viel dran, wie die Werbesprüche auf den Getränken erhoffen lassen. Da steht dann so etwas wie Energie im Büro, Alltag oder für eine gesteigerte Leistungsfähigkeit beim Sport. Genügend Elektrolyse wie Natrium, Kalium oder auch Magnesium bekommen wir aber ich auch, wenn wir uns ausgewogen ernähren und das dann ganz ohne diese teuren Drinks.
Ernährungsexpertin Katharina Holthausen von der Verbraucherzentrale Bayern
Vor dem Sport ein bis zwei Gläser Wasser trinken
Wie viel Schweiß ihr beim Sport verliert, hängt von eurer Trainingsintensität und der Außentemperatur ab. Das können nur wenige 100 Milliliter, aber auch bis zu drei Litern pro Stunde sein. Neben Wasser scheidet der Körper vor allem Natrium und Chlorid aus.
Wichtig: Keinesfalls solltet ihr Sport durstig beginnen. Empfehlenswert ist es, etwa eine halbe Stunde vor Beginn ein bis zwei Gläser Wasser zu trinken, sagt die Verbraucherzentrale Bayern.
Beim Sporteln auch zwischendurch Trinken
Wenn ihr intensiv trainiert, also mindestens eine Stunde, achtet darauf rechtzeitig auch zwischendurch etwas trinken – nicht erst wenn ihr durstig seid. Für Menschen, die selten oder nur ab zu Sport machen, heißt das so nach ca. einer halben Stunde.
Saftschorlen aus einem Teil Saft und bis zu drei Teilen Wasser sind hier eher zu empfehlen als teure Sportdrinks. Sie liefern neben Flüssigkeit auch Mineralstoffe und Kohlenhydrate als Energienachschub.
Je nachdem wie intensiv ihr Sport macht und auch nach der Außentemperatur sind bis zu einem Liter pro Stunde empfehlenswert – natürlich etappenweise (etwa alle 15 bis 20 Minuten). So wird die Flüssigkeit optimal aufgenommen.
Was hilft denn wirklich bei heißen Sommertagen oder nach dem Sport?
Nach dem Sport ist es besonders wichtig, nicht nur die Flüssigkeit, sondern auch die Elektrolytverluste zu ersetzen. Mineralwasser ist dazu ebenso geeignet wie verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte. Durch das Natrium und die Glukose in den Säften wird auch die Flüssigkeit besser aufgenommen. Gemüsesäfte liefern dazu reichlich Mineralstoffe, die die Elektrolytverluste ausgleichen können.
An einem heißen Tag ist es natürlich ganz wichtig, viel Wasser zu trinken. Wer dann noch viel Sport gemacht hat oder auch einfach viel geschwitzt hat, der kann dann in das Wasser noch eine Prise Salz tun oder auch ein Spritzer Zitronensaft für den Geschmack, was dann Flüssigkeit, Elektrolyte und Vitamin C liefert. Und wer zusätzlich vielleicht noch einen kleinen Energiekick braucht, der tut dann eben noch einen Löffel Honig oder Ähnliches dazu. Und das ist in der Summe natürlich viel günstiger.
Ernährungsexpertin Katharina Holthausen (Verbraucherzentrale Bayern)
Sind Hydrationsdrinks oder auch zu viele gefährlich?
Nein, diese Drinks zu sich zu nehmen ist nicht gefährlich, schaut euch aber trotzdem einfach mal die Inhaltsstoffe an.
Wirkliche Risiken gibt es nicht. Aber viele dieser Drinks enthalten auch Zucker oder auch künstliche Aromen oder Süßstoff, auch Koffein- und Pflanzenextrakte, die da oft enthalten sind, bringen meist jetzt keine belegbaren gesundheitlichen Nutzen. Man sollte sich also auf jeden Fall vorher mal die Zutatenliste anschauen und sich dann fragen will ich diese Mischung jetzt echt für so viel Geld kaufen? Vielleicht entscheidet man sich dann doch eher für das Obst in der Auslage oder einfach für ein Mineralwasser.
Kurzzusammenfassung
Viel trinken, trinken und nochmals trinken. Das ist im Sommer und erst beim Sport enorm wichtig. Viele Hersteller werben mit teuren isotonischen Getränken. Sie würden unserem Körper deutlich mehr bringen als Wasser. Aber ist das wahr? Sind Hydrationsgetränke besser und sinnvoller für meinen Körper? Fakt oder Fake?