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Jugendliche sind sauer auf ihre Eltern

"Postet nichts über mich bei Facebook und Instagram!"

Bild: colourbox

Facebook-Postings können den Famiienfrieden zerstören! Wissenschaftler an einer amerikanischen Universität haben 250 Eltern und ihre Kinder gefragt, welche Regeln gelten sollten - und erlebten eine Überraschung. Denn in einem ganz bestimmten Punkt liegt die Meinung beider Gruppen weit auseinander! Während Eltern gerne und stolz Fotos und Videos ihrer Kinder im Netz veröffentlichen, hassen genau das viele Kinder! Sie fordern: Postet nichts über mich in sozialen Medien ohne mich zu fragen!

Ich mag es wirklich nicht, wenn meine Eltern Fotos von mir auf ihren Accounts posten - vor allen Dingen, weil manche meiner Schulkameraden ihnen bei Facebook folgen. Mein Dad zum Beispiel, er fragt mich nicht immer, ob er Fotos von mir posten darf. Ich dreh' mich dann immer weg oder frage ihn, was er jetzt mit dem Foto vorhat. Manchmal sagen mir aber auch Freunde, dass er wieder was von mir gepostet hat und ich muss ihn bitten, das Bild wieder von Facebook runterzunehmen." (Maisy, 14)

Kontrolle über die digitale Identität

Immer mehr Eltern posten schon am Tag der Geburt Fotos ihrer Kinder bei Facebook, manche richten ihnen dann sogar schon einen eigenen Account ein. Die ersten Facebook-Foto-Babies (Facebook war 2004 in den USA gestartet) kommen jetzt in das Alter, in dem sie feststellen, dass sie in den sozialen Medien längst einen Fußabdruck hinterlassen haben. Das Problem: "Als Teenager oder junger Erwachsener hätten sie gerne die Kontrolle über ihre digitale Identität", sagt eine Professorin, die die Untersuchung geleitet hat. Und erst dann würde es manchen Eltern bewusst, was sie angerichtet haben.

  • Eine Mutter hatte für ihre achtjährige Tochter einen YouTube-Kanal angelegt, auf dem sie die "Gesangskünste" ihrer Tochter über Jahre veröffentlicht hat. Als Klassenkameraden im College die Videos entdecken, wird sie zum Gespött der ganzen Klasse.
  • Ein Vater veröffentlicht bei Facebook ein Bild seines Sohnes, der seine Suppe nicht essen will, beschreibt ihn als "Suppenkasper" und fragt die Community öffentlich nach Tipps, was er jetzt machen kann. Am nächsten Tag lachen die Mitschüler den Jungen in der Schule aus.
  • Bei einem Schulausflug in einem Zoo knipsen Eltern wahllos Bilder der gesamten Klasse und stellen die Bilder ins Internet. Eine 13-Jährige, die ihre Bilder nicht im Internet sehen möchte, muss sich die ganze Zeit von der Gruppe entfernen.

Bild: Facebook / Mark Zuckerberg

Eltern posten solche Dinge ja nicht, weil sie bösartig sind. Aber sie unterschätzen die Reichweite und Langlebigkeit der Informationen und Bilder, die sie teilen. Wir müssen also die richtige Balance finden. Einerseits darf man Eltern natürlich nicht das Recht nehmen, ihre Geschichten zu posten. Andererseits sollte man die Privatsphäre der Kinder respektieren!" (Stacey Steinberg, Professorin für Kinder- und Familienrecht)

Doch wie könnte eine solche Balance aussehen? Social-Media-Experten geben diese Tipps:

  • Kinder haben weniger Probleme mit den Postings ihrer Eltern, wenn Mama oder Papa etwas Positives loswerden wollen: ein tolles Foto von der Kommunion - oder die erste perfekt gestandene Welle im Frankreich-Urlaub!
  • Wenn Eltern in Internet-Foren um Hilfe und Tipps in Sachen Erziehung bitten, keine Bilder oder Videos des Kindes oder seinen Namen posten! Das verhindert, dass das Posting später in Suchmaschine leicht gefunden wird.
  • Dem Kind von Anfang an Privatsphäre in den eigenen vier Wänden garantieren. Bedeutet: Niemand schießt einfach so im Haus Bilder von irgendjemand anderem und veröffentlicht die dann ohne Einverständnis, niemals! Daraus müssen alle in der Familie vertrauen können.


Zur Studie der University of Michigan (engl.): https://www.si.umich.edu/news/family-technology-rules-what-kids-expect-parents

Kurzzusammenfassung

Facebook-Postings können den Famiienfrieden zerstören! Wissenschaftler an einer amerikanischen Universität haben 250 Eltern und ihre Kinder gefragt, welche Regeln gelten sollten - und erlebten eine Überraschung.