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Weltreise mit Katze

Rosenheimer fährt seit vier Jahren um die Welt - mit Katze und Motorrad!

Bild: Martin Klauka

Seit vier Jahren ist der Rosenheimer Martin Klauka (35) auf Weltreise - zusammen mit seiner Katze Mogli. 60.000 Kilometer - von Rosenheim nach Österreich, Slowenien über Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Mazedonien und Griechenland. Von dort rüber in die Türkei, weiter in den Iran und bis an den Persischen Golf. Danach: Oman, Pakistan, Nepal und Indien.

Dass Martin die Tour zusammen mit einer Katze macht, das war eigentlich gar nicht geplant. Mogli war ihm kurz vor dem Start bei einer anderen Tour durch Marokko zugelaufen, wollte nicht wieder weg und ist so Martins Reisebegleiterin geworden.

Du bist seit vier Jahren unterwegs - wieviel von der Tour war tatsächlich so geplant?

Der Plan war ursprünglich nur mit dem Motorrad bis nach Dubai zu fahren und dann weiterzuschauen. Es hätte sein können, dass ich dort keine Arbeit finde und direkt wieder zurück nach Deutschland muss. Aber geträumt hatte ich schon davon, dass ich es nach Nepal oder Indien schaffe. Und das hat geklappt. Ich habe in Dubai zwei Jobs bekommen und angefangen, ein Buch über meine Reise zu schreiben. Dafür habe ich einen Vorschuss erhalten - und mich dann auf den Weg nach Indien und Nepal gemacht. Ins Himalaya. Viele Sachen ergeben sich tatsächlich einfach so und Pläne ändern sich: Ich werde zu einem Fest eingeladen, mein Visum läuft ab oder es gibt einen Lockdown wegen Corona. Aber: Wenn man unterwegs ist, findet sich schon eine Route.

Bild: Martin Klauka

Ein Selfie mit Kids in Ghaziabad im Norden von Indien.


"Wenn man unterwegs ist, findet sich schon eine Route."

In deinem Instagram-Profil steht, du bist jetzt gerade in Uttarakhand. Das ist in Indien.

Ja, ich bin am Fuße des Himalaya auf knapp 2000 Metern Höhe. Bis vor einem Monat war die Natur hier ganz beige, dann hat der Monsun begonnen. Jetzt ist alles grün - echt krass! Es sprießt, die Leute bauen überall Reis an. Die Luftfeuchtigkeit ist für mich noch okay. Ich war schon an anderen Orten hier: Wenn du da deine Klamotten raushängst, die fangen eher an zu schimmeln als dass sie trocken werden.

Bild: Martin Klauka

Kalte Nächte im Iran.

"Mogli, die Katze, ist ein Eisbrecher!"

Hat Mogli jeden Tag Bock auf Reisen oder legt sie manchmal auch ihr Veto ein?

Am liebsten ist es ihr natürlich, wenn sie Katze sein kann. Wenn sie hier im Garten rumlaufen kann, spielen, schlafen. Aber sie kennt dieses Leben jetzt ja seit sie zwei Monate als ist - und sie fühlt sich auf dem Motorrad auch sicher. Wenn man natürlich irgendetwas machen will, das gegen ihren Willen ist, dann ist sie Katze und zeigt mir das auch. Ich würde zum Beispiel gerne häufiger Off-road-Strecken fahren, aber dann kommt sie hinten herausgekrochen aus dem Rucksack, beschwert sich und fängt an zu miauen. Manchmal muss ich mich schon einschränken. Auf der anderen Seite ist sie aber auch ein "Eisbrecher". Die Leute denken halt: 'Hey, der kümmert sich so gut um das Kätzchen, der kann kein böser Kerl sein!'. Da ist dann die Vertrauensfrage ganz schnell geklärt.

Wie ist das in den Ländern, in denen du unterwegs warst: Kennen die Leute dort Katzen als Haustiere?

In Indien sind Katzen als Haustier eher ungewöhnlich. Wenn hier jemand eine Katze hat, dann ist es immer eine Perserkatze. Natürlich gibt's auch streunende Katzen - aber bei denen entsteht keine Bindung zwischen Tier und Mensch. Einige stellen mal ein Schälchen Milch vor die Tür und wenn dann keine Katze mehr kommt, sagen sie nur: Oh, die hat vermutlich ein Leopard erwischt! 

Im Iran war es bis vor kurzem sogar illegal Haustiere zu besitzen. Dort haben viele sogar richtig Angst vor Katzen - selbst ausgewachsene, starke Männer. 

Und in der Türkei sind die Menschen die größten Katzenliebhaber überhaupt! Die haben sich so gefreut, wenn ich mit Mogli irgendwo angekommen bin. Sie wurde gestreichelt, hat Leckerlis bekommen, in einem Restaurant hat der Koch extra für sie ein Omelett gemacht.

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Im Rückblick auf die vier Jahre, die du jetzt unterwegs bist: Was war das geilste Erlebnis deiner Reise?

Der Traum von mir, das war immer den Pass "Kardung La" im Himalaya zu erreichen. Das war mal der höchste befahrbare Pass der Welt - mittlerweile gibt es höhere. Als ich da oben stand, das war der Wahnsinn! Mir ist die Luft weggeblieben, weil das auf 5000 Metern Höhe ist. Du bekommst Kopfschmerzen, dir wird schummrig, aber das war einfach geil da oben zu stehen - zusammen mit Mogli auf meiner Schulter. Das erreicht zu haben, das war definitiv der Höhepunkt.

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"Ich bin vorsichtiger geworden - am Straßenrand sterben, das muss nicht sein!"

Gab es Momente, in denen es so richtig eng wurde und du gedacht hast: 'Verdammt, was zum Teufel mache ich hier eigentlich gerade?'

Natürlich gab es auch Momente, die echt scheiße waren. Meistens, wenn ich mich mit der Zeit verkalkuliert hatte und nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs war. Im Iran war ich einmal viel zu spät aufgebrochen zu einer Tagestour - und saß dann in der Wüste fest. Eigentlich wollte ich zu einem See und dort ein Zelt aufschlagen, konnte im Dunkeln aber den See nicht finden. Straßen gab's nicht, ich bin nur nach GPS gefahren, Internet und Handy-Empfang Fehlanzeige, im Umkreis von 50 Kilometern keine Menschenseele. Und dort habe ich mich mit dem Motorrad im nassen Lehmboden festgefahren. Die Karre hat sich richtig festgesaugt - und die wiegt ja allein schon 300 Kilo. Beim ersten Versuch, das Motorrad da rauszuziehen, hat es sich überhaupt nicht bewegt. Das zweite Mal mit der schieren Verzweiflung, mit einem lauten Schrei und allen Kraftreserven, die ich noch hatte, habe ich's dann tatsächlich geschafft. Nach einer Stunde war das Motorrad wieder raus aus dem Schlamm.

Mogli konnte dir da nicht helfen?

Nein, nicht wirklich. Aber sie hat die Situation verstanden und gemerkt, dass ich gerade absolut nicht entspannt war - eher halb am Durchdrehen. Mogli hat keinen Mucks von sich gegeben. Die hat einfach ganz brav gewartet bis ich fertig war. Aus solchen Geschichten habe ich natürlich gelernt: Nicht mehr ins Dunkle reinfahren! Denn passiert dann irgendein blöder Zufall und ich sterbe am Straßenrand - das muss einfach nicht sein.

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"Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in ein normales Leben zurück kann."

Planst du jemals wieder heimzukommen nach Rosenheim?

Die Pläne hat es schon mehrfach gegeben. Aber irgendwie ist auch immer etwas dazwischengekommen. Beim ersten Mal musste ich das Buch schreiben. Dann war ein Jahr herum, dann kam Corona. Danach passte es vom Wetter nicht mehr. Also wollte ich Anfang diesen Jahres zurück, dann kam die nächste Corona-Welle. Jetzt warte ich bis nächstes Jahr und möchte dann im Sommer über Russland und am liebsten auch Skandinavien zurück nach Deutschland.

Was wird das Erste sein, wenn du wieder zurück in Bayern bist?

Ein gutes Weißwurst-Frühstück mit einem Weißbier. Dann Butterbreze. Dann Schweinsbraten. Und was danach kommt? Ich habe keine Ahnung! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in ein normales Leben zurück kann. Dafür ist einfach zu viel passiert!

Weiterführende Infos/Links:

Mehr Geschichten über die Reise von Martin und Mogli bekommt ihr in seinem Buch "Einmal mit der Katze um die halbe Welt" - erschienen im Verlag "Gräfe & Unzer" (19,99 Euro)

Martins Instagram-Account: @motomogli

Kurzzusammenfassung

Seit vier Jahren ist der Rosenheimer Martin Klauka (35) auf Weltreise - zusammen mit seiner Katze Mogli. 60.000 Kilometer - von Rosenheim nach Österreich, Slowenien über Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Mazedonien und Griechenland. Von dort rüber in die Türkei, weiter in den Iran und bis an den Persischen Golf. Danach: Oman, Pakistan, Nepal und Indien.