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Abends essen macht dick und von Lightprodukten wird man schlank

Die bekanntesten Ernährungsmythen und was wirklich dran ist

Bild: colourbox.de

Rund ums Essen ranken sich viele mehr oder weniger moderne Märchen. Irrtümer rund um die Ernährung werden aber auch so gerne weiter gegeben. Doch damit ist jetzt Schluss. Wir klären, ob Kaffee dem Körper wirklich Flüssigkeit entzieht und noch viele Mythen mehr.

Abends essen macht dick!

Diese Aussage hat sich vielen ins Hirn gebrannt. Es gibt allerdings ziemlich viele Studien zu dem Thema, die zu dem Schluss kommen, dass es völlig irrelevant ist, WANN wir die Kalorien zu uns nehmen. Entscheidend sei immer die Gesamtmenge an Kalorien. Was diese Aussage stützt, sind die Lebensumstände in vielen südlichen Ländern. In Frankreich, Italien, Griechenland (eigentlich überall, wo es so richtig warm wird) nehmen die Menschen ihre Hauptmahlzeit, das Abendessen, erst nach Sonnenuntergang ein. Und diese Nationen gelten als jene mit besonders gesunder Esskultur. Blöd ist es, wenn wir tagsüber so richtig rein spachteln und uns abends dann NOCH eine fette Hauptmahlzeit gönnen. Das schlägt natürlich ins Gewicht.

Cola und Salzstangen helfen bei Magen-Darm

Wenn es einen früher so richtig gebeutelt hat und man bei Magen-Darm eigentlich weder essen noch trinken wollte, hat die Mama darauf bestanden, dass wir das Glas Cola und wenigstens eine Hand voll Salzstangen essen. "Du musst was essen Kind. Der Körper verliert zuviel Salz und Flüssigkeit!" So grob die Botschaft. Stimmt auch so weit. Aber Cola ist denkbar schlecht, zum Ausgleich verlorener Flüssigkeit. Denn der Zucker muss verarbeitet werden und das ist anstrengend für den ohnehin schon angegriffenen Verdauungstrakt. Das Salz an den Salzstangen ist von der Zusammensetzung her auch ziemlich nutzlos für den Organismus. Also besser bei Tee und Wasser bleiben. Und wenn man irgendwie kann, zermatschte Banane essen. Die enthält tatsächlich die Nährstoffe, die der Körper jetzt dringend braucht.

Kaffee entzieht dem Körper Wasser

Tut er nicht. Der kann genau so auf die Flüssigkeitszufuhr angerechnet werden, wie Wasser oder andere Getränke. Was Kaffee allerdings macht, ist dass er einen öfter aufs Klo marschieren lässt. Und eben wegen dieser harntreibenden Wirkung wird empfohlen, ein Glas Wasser zum Kaffee zu trinken. Muss man aber nicht.

Zu viele Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Es heißt immer, dass Cholesterin böse ist. Stimmt so allerdings nicht. Wir brauchen Cholesterin sogar zum Überleben. Es gibt gutes und schlechtes Cholesterin. Eier allein stellen überhaupt kein Problem dar. Vor allem deshalb nicht, weil der Körper einen Überschuss an Cholesterin selbst abbaut. Wer sich allerdings überwiegend von fettigen Industrieprodukten ernährt, könnte diesen natürlich Abbau-Mechanismus arg überfordern.

Zitronen sind Vitamin-C-Bomben

Jein. Zitronen enthalten tatsächlich ein respektables Maß an Vitamin C. Brokkoli kann aber mit der dreifachen Menge aufwarten. Auch Weißkohl ist ein hervorragender Vitamin-C-Lieferant. Außerdem Kiwis, Paprika...

Schnaps hilft bei der Verdauung

Leider nicht. Vielleicht fühlt es sich kurzfristig so an, weil es so schön warm im Bauch wird aber weil der Körper stets bemüht ist, das Gift wieder los zu werden, versucht er den Alkohol als Erstes abzubauen. Erst danach kümmert er sich um die Nahrung und das führt dazu, dass der Verdauungsprozess insgesamt länger dauert.

Fruchtsäure schädigt den Zahnschmelz

Stimmt leider. Obst und Gemüse sind gesund. Smoothies sind aus der fitten Küche nicht mehr weg zu denken. Aber all der Fruchtzucker greift den Zahnschmelz an und macht die Zähne porös. Deshalb am besten entweder nicht mehr gar so viel Obst und Säfte oder neutralisieren. Das geht mit Milchprodukten ziemlich gut. Das Zaubermittel hier heißt Calcium. Eine gute Kombi sind zum Beispiel Joghurt und Obst. Oder halt auch Calcium rein in den O-Saft. Dann bleiben die Zähne stabil.

Light-Produkte machen schlank

Leider nein. Light ist kein geschützter Begriff. Als leicht darf ein Produkt bezeichnet werden, dass einen bestimmten prozentualen Anteil von entweder Fett oder Zucker weniger hat. Im Vergleich zum Originalprodukt quasi. Aber genau da sind wir beim Knackpunkt. Light-Joghurt, der zum Beispiel weniger Fett als die normale Variante hat, kann sehr viel mehr Zucker enthalten, um trotzdem für einen guten Geschmack zu sorgen. Kalorientechnisch kann der Zucker dann den fehlenden Fettanteil so weit ausgleichen, dass man auf die gleiche Bilanz kommt wie beim Normalo-Joghurt. Wer also Light-Produkte kauft, sollte aufmerksam die Zutatenliste studieren.

Dunkles Brot ist gesünder als helles

Es ist richtig, dass Vollkornprodukte wie Vollkornspaghetti, Reis oder Brot länger satt halten. Kalorienärmer als die hellen Varianten sind sie nicht. Das Längersatthalten ist eine gute Sache. Doch nicht alles, was nach Vollkorn ausschaut, ist auch Vollkorn. Um den Semmeln ein gesünderes Outfit zu geben, reichen auch Malzextrakt für eine dunklere Farbe und ein paar Körnchen oben drauf. Beim Bäcker also lieber mal genauer nachfragen.

Der grüne Strunk der Tomate ist giftig

Jein. Stimmt schon, dass da gewisse Giftstoffe enthalten sind. Das dient der Pflanze dazu, Schädlinge abzuwehren. Wenn wir zuviel davon aufnehmen, könnte uns übel werden und wir würden Bauchweh bekommen. ABER: Damit das passiert, müssten wir so viele Tomaten futtern, dass sie uns ohnehin zu den Ohren wieder herauskommen würden.

Fazit

Manche Sachen sind also fieser als gedacht und andere sind viel weniger dramatisch als befürchtet. Du weißt jetzt Bescheid und suchst dir aus, was du mit den neuen Erkenntnissen machst.  

Kurzzusammenfassung

"Iss nicht zu viele Kartoffeln. Du wirst zu dick!" Totaler Quatsch. Immerhin steckt die Knolle voller toller Vitamine und Mineralien, bei niedriger Kalorienzahl. Wie soll sie da auf den Hüften landen? Eben! Ernährungsmythen halten sich hartnäckig. Sogar die, für die es wirklich keine einleuchtende Erklärung gibt. Warum ist das so und was für Essens-Märchen glauben wir sonst noch?