Jeder hat's schon erlebt: Vergessen, den Handy-Vertrag zu kündigen. Schwierigkeiten, den Sky-Vertrag wieder loszuwerden. Oder der Spiele-Anbieter, der deine Kündigung angeblich nie bekommen hat. Die Stiftung Warentest untersucht, wie hilfreich "Online-Kündigungsdienste" sind.
Sie heißen Aboalarm.de, Kündigen.com, oder Volders.de - sie versprechen, dass sie euch ohne lästige Formalitäten aus euren Abos rausbekommen. Soviel vorweg: Für die zähen bis kriminellen Anbieter haben auch die Kündigungsdienste keine Pauschallösung, hier müsst ihr selbst eingreifen. Doch in den allermeisten Fällen schaffen es Kündigen.com und Konsorten, die Abos ohne Probleme loszuwerden. Die Stiftung Warentest hat sich sieben Online-Kündigungsdienste angeschaut. Aboalarm.de und Volders.de sind die Testsieger, die in allen untersuchten Kategorien wenigstens gut abschnitten.
Wie helfen Online-Kündigungsdienste?
Wenn ihr ein Abo kündigen möchtet, müsst ihr den Diensten die Abofirma nennen, um die es geht und eure dortigen Kundendaten zuschicken. Egal ob Mobilfunkvertrag, Versicherungspolice oder Zeitungsabo, die Online-Kündigungsdienste setzen das passende Kündigungsschreiben auf und suchen nach der richtigen Adresse, an die das Schreiben geschickt werden muss. Das ist normalerweise die Hauptarbeit.
Die Online-Kündigungsdienste bieten unterschiedliche Versandwege an, die beiden Testsieger alle drei Varianten (Mail, Fax, Brief), den Brief dabei als Einschreiben. Alle Kündigungsdienste verlangen mindestens 3,50 Euro pro Fall. Einzige Ausnahme ist der kostenlose Dienst Smartkündigen.de. Hier gibt es Vertragspartner, die den Dienst finanzieren - womöglich, weil sie sich erhoffen, die Kunden später selbst mit einem Abo "beglücken" zu können.
Brauche ich wirklich einen Online-Kündigungsdienst?
Für die meisten Kunden sind Abokündigungsdienste nicht wirklich überlebensnotwendig. Wenn ihr aber viele Abos am Laufen habt, dann können die Anbieter tatsächlich helfen, nicht den Überblick zu verlieren. Aboalarm.de bietet zum Beispiel den Service, das Bankkonto nach regelmäßigen Abbuchungen zu durchsuchen und daraus eine Liste der offensichtlichen Abonnements zu erstellen. Dafür müssen Kundinnen und Kunden aber Zugriff auf das Onlinebanking gewähren. Da keiner der untersuchten Dienste laut Warentest wirkliche Mängel beim Datenschutz aufweist, könnte man dieses Risiko vielleicht eingehen.
Eine andere Hilfestellung bietet Volders mit seinem Erinnerungsdienst. Wer schon einmal die Kündigungsfrist verschlafen hat, weiß wie ärgerlich das ist und wie nützlich es sein kann, rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht zu werden.
Quelle: BR24 / Christian Sachsinger