Zahnarzttermin für die Kinder ausmachen, das Geschenk für die Oma besorgen, für den Sommerurlaub recherchieren… Laut einer Studie kümmern sich vor allem Frauen um diese vielen kleinen Orga-Themen. Hier gibt es Tipps, wie ihr die Aufgaben gerechter verteilen könnt.
Mit Kindern, Job und Haushalt gibt es immer was zu tun. Aber neben den eigentlichen Aufgaben braucht es jemanden, der überhaupt erstmal daran denkt, dass etwas gemacht werden muss. Dieses Dran-Denken nennt man "Mental Load".
Wenn Mental Load zum Problem wird
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat 2023 in einer Studie rausgefunden, dass die Care Arbeit (zu der auch der Mental Load gehört) in den meisten Partnerschaften ziemlich ungleich verteilt ist. Im Schnitt verbringen Frauen 50% mehr Zeit pro Tag mit Planen, Organisieren, Vorausdenken und Pflegen als Männer.
Wenn das für alle so passt – easy (wobei allen klar sein sollte, dass diese Care Arbeit unbezahlt ist und man/frau in der Zeit kein eigenes Geld verdienen kann).
Schwierig wird es auch, wenn die Frau deshalb ständig überlastet ist. Zu viel Mental Load kann zu echten Gesundheitsproblemen führen, wie zum Beispiel:
• Ständige Müdigkeit
• Kopfschmerzen
• Schlafprobleme
• Verspannungen
• Vergesslichkeit
• Gereiztheit
• Unruhe
• Überforderungsgefühl
So kommt ihr raus aus der Mental Load Falle
Schafft Klarheit! Von der Initiative "Equal Care Day" gibt es einen Test, mit dem ihr herausfinden könnt, ob der Mental Load bei euch fair verteilt ist und ob es erste Warnsignale gibt, dass einer von beiden unter der Verteilung leidet. Wenn ihr den Test durchgespielt habt, gibt es Tipps, wie ihr in eurer Partnerschaft den Mental Load so aufteilt, dass sich alle damit wohl fühlen.
So könnt ihr Mental Load reduzieren
1. Macht das Unsichtbare sichtbar
Setzt euch zusammen und schreibt auf, wer was macht – auch die Denkarbeit. Oft ist dem Partner gar nicht bewusst, wie viel "Arbeit im Kopf" passiert. Der Test kann dabei helfen.
2. Verteilt Verantwortung neu
Nicht nur Aufgaben aufteilen, sondern echte Verantwortung abgeben. Wer eine Aufgabe übernimmt, ist komplett dafür verantwortlich. "Kinderarzttermin" bedeutet dann: Termin ausmachen, dran denken, Kind für den Termin freihalten, hinfahren, wenn nötig, Rezepte einlösen und Nachfolgetermin ausmachen.
3. Redet regelmäßig miteinander
Einmal pro Woche: Was steht an? Einmal im Monat: Wie läuft's mit der Aufgabenverteilung?
4. Perfektionismus loslassen
Jeder erledigt die Aufgaben auf seine Weise. Es muss nicht so laufen, wie es immer gelaufen ist. Hauptsache die Aufgabe wird gemacht.
5. Gönnt euch Pausen
Kleine Auszeiten sind kein Luxus, sondern notwendig. Auch 15 Minuten Pause können helfen.
6. Holt euch Hilfe
Scheut euch nicht, nach Hilfe zu fragen. Ihr müsst nicht alles allein schaffen. Familie, Freunde und Bekannte helfen meist gern. Auch bezahlte Helfer (Babysitter, Haushaltshilfe) können eine Lösung sein.
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Kurzzusammenfassung
Frauen tragen im Schnitt 50% mehr Mental Load als Männer. Zu viel Mental Load kann auf Dauer krank machen, deshalb ist es sinnvoll, Mental Load besser aufzuteilen. Mit einem Test könnt ihr rausfinden, wie die Denkarbeit bei euch verteilt ist. Außerdem gibt es Tipps, wie ihr das Thema in eurer Partnerschaft angehen könnt.